Ähm.... Nein. Eine Nähmaschine, die auch Overlock kann gibts nicht, denn ne Overlocknaht wird ja in einem ganz speziellen " Verhedderungsmuster" (Überwendlichstich) mit drei oder vier Fäden genäht. Zwei Fäden kommen von unten, zwei von oben. Es gibt nur diesen einen Stich (i.e. mechanische Abfolge) und die unterschiedlichen Muster werden nur durch die verschiedenen Fadenspannungen eingestellt.
Bei der ganzen Aktion wird einer der Unterfäden immer um die Nähkante herumgefädelt. (*1) Das erklärt dann auch, warum die Overlocks auch gleich rechts den Stoff passend abschneiden und so wenig Freiheit nach rechts haben: Der zweite Unterfadenfädler muss ja um den Stoff herumgreifen.
Wenn du eine Overlocknaht machen möchtest, die mitten im Stoff ist, also nicht an einer Kante legst du trotzdem beide Stoffstücke von links ein, nähst drüber und ziehst hinterher die Stoffstücke auseinander, wodurch eine Seite sozusagen "umschnappt", nach rechts klappt, und die Naht am Ende in der Mitte ist. Während des Nähens brauchst du also garkeinen Freiraum nach rechts.
Und was den automatischen Einfädeler angeht: Brauchst du nicht und gibt es AFAIK im Preissegment unterhalb eines Kleinwagens auch nicht. Die Maschine kommt fertig eingefädelt und du knotest immer nur an. Wenn du die Farbe wechseln willst: Abschneiden, anknoten, durchziehen.
Was Robustheit angeht... hm.. ich hab ne Singer und bin mit der sehr zufrieden. Hat bisher kene Zicken gemacht. Bei einer Overlock hast du generell nen Robustheitsvorteil gegenüber einer Nähmaschiene, denn, wie gesagt, kann sie ja nur diesen einen Stich. Der ist Fest durch die Mechanik vorgegeben und es gibt kein filigranes Schaltwerk, dass zwischen verschiedenen Mustern umstellt und es gibt auch keine Servo-Motoren, wie sie moderne Nähmaschienen haben. Solange du also kein Ultra-Billig-Discounter-Modell aus Bröckelplastik erwischt sind die Dinger durchaus robust.
(*1) Das
Over in "Overlock" bezieht sich darauf, dass
über eine Kante hinweg genäht wird. Daher der Name.