Knochenbearbbeitung

Wenn ihr ein Thema habt das zwar mit Nähen/etc zu tun hat, aber in kein anderes On-Topic Board passt, dann versucht es mal hier.

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DerBekloppte
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Knochenbearbbeitung

Beitragvon DerBekloppte » 3. Dez 2023, 09:29

Ich habe mal eine Frage. Ich hatte gesehen das schon jemand nach Knochenverarbeitung fragte.

Mir geht es um die Haltung bis zur Berarbeitung.

Was passiert, oder was kann passieren wenn ein Knochen zu lange in einer (unbekannten) Flüssigkeit liegt?

ich packe es mal in den Spoiler, dann kann man entscheiden, ob man weiter liest ;) /kuhfladen
Ich mach es kurz... ist meiner.
Spoiler!
Ich muss aber erst in Reha und die Flüssigkeit wo der drin lagert sieht nicht mehr schön rosarot aus. Auch der Knochen sieht an einigen Stellen bräunlich aus. Ich vermute das ist geronnenes Blut.

Bin mir aber nicht sicher. Will nur verhindern das er vor sich hinschimmeln könnte.

Für Tips und Auskünfte wäre ich sehr dankbar.
Ich hab mir schon selbst den Namen gegeben, damit man mich ehrlich anreden kann😂

Gruß

DerBekloppte

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BeRúThiel
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Re: Knochenbearbbeitung

Beitragvon BeRúThiel » 3. Dez 2023, 21:54

Ich bin keine Expertin, die Knochen, mit denen ich zu tun habe sind normalerweise schon deutlich älter, da gibt es das Schimmelproblem nicht. Verfärbungen schon, aber die sind dann von Material, was daneben gelegen hat und oxidiert ist (oft Bronze, davon wird der Knochen grün). Das geht nicht mehr raus, bei Dir sollte das aber eher nicht der Fall sein, da sind die Verfärbungen vermutlich oberflächlich und Du bekommst sie weggebleicht.
Ich bearbeite auch manchmal Knochen (vom Rind), aber die sind vorbehandelt und schön weiß. Meine Versuche, Knochen zur Bearbeitung auszukochen waren nicht so sehr erfolgreich, ich war zu ungeduldig, glaube ich, jedenfalls sind die Verfärbungen in den Schnittflächen nicht rausgegangen. Weiß werden sie davon jedenfalls nicht, ich nehme schwer an, dass die im Handel erhältlichen mit irgendwas behandelt werden. Wobei, Edit: scheinbar können sie vom Kochen sogar fleckig werden.

Grundsätzlich kann fast jedes organische Material schimmeln. Wenn die Flüssigkeit unbekannt ist, macht es das schwieriger zu entscheiden. Natürlich kannst Du es auch drauf ankommen lassen, und ihn in der Flüssigkeit lassen. Der Schimmel würde vermutlich die Knochensubstanz sowieso nicht schädigen und Du könntest ihn später entfernen.
Ob Kochen nun fleckig macht oder nicht, es würde Schimmelbildung vermeiden (danach gut trocknen). Aber will man eine unbekannte Flüssigkeit aufkochen? Also bitte in frischem Wasser. Und, wie man immer wieder liest: ja, es stinkt. Außerdem dauert es und Du hast ja im Moment offenbar nicht viel Zeit. Rausnehmen und erst mal in reinen Alkohol einlegen wäre vielleicht auch eine Idee.
Oder Du frierst das Ganze wie es ist ein und befasst Dich nach der Reha damit. Dann kannst Du auch in Ruhe recherchieren.

Du hast es ja eigentlich schon gefunden, aber schau mal hier. Daran würde ich mich halten. (Als Archäologin bin ich natürlich grundsätzlich für Eingraben, aber vielleicht sind die anderen Lösungen praktischer)

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AlphaOmega
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Re: Knochenbearbbeitung

Beitragvon AlphaOmega » 4. Dez 2023, 08:25

Passieren wird da nicht viel. Der Knochen kann schimmeln aber das ist meist nur oberflächlich. Außerdem könnte der Knochen auch spröde werden, aber das ist sicherlich auch nicht so schlimm.
Knochen werden durch die Behandlung mit Wasserstoffperoxid weiß. Das entfernt auch die Flecken in den meisten Fällen. Je nach Größe 24-48h in 10%ige H2O2 einlegen. Danach musst du den Knochen auch nicht mehr in irgendeiner Flüssigkeit lagern. Das Problem an der Flüssigkeite kann sein, dass sie Formaldehyd enthalten kann. Das Zeug ist carcinogen, toxisch, ätzend, mutagen, etc... Daher würde ich den Knochen definitiv "bleichen" und dann trocken lagern.
Solltest du den Knochen unbedingt in einer Flüssigkeit lagern wollen, würde ich eine Mischung aus Ethanol (< 10%) und Thymol nutzen.
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Re: Knochenbearbbeitung

Beitragvon DerBekloppte » 4. Dez 2023, 09:03

Dankt Euch schon mal für die Antworten. Ich möchte später den Knochen bearbeiten und mir dann um den Hals hängen.

Gut. Es eilt ja nicht. Mit dem einfrieren ist ne gute Idee denke ich. Muss ich dan meine Frau mit beauftragen. Die ist total begeistert... sprich also das komplette Gegenteil.

Die hat mir schon verboten meinen Knochen in einen unseren Kesseln auszukochen. Ich hatte aber auch nen Süppchen vorgeschlagen. War vielleicht nicht ganz so geschickt🙈
Zuletzt geändert von DerBekloppte am 4. Dez 2023, 09:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Knochenbearbbeitung

Beitragvon deepdarksin » 4. Dez 2023, 17:00

Frier den Knochen bitte nicht in deinem Gefrierschrank für Lebensmittel ein. Wie AlphaOmega bereits schrieb, kann es sein, dass die Flüssigkeit Formaldehyd enthält, das ist gesundheitsschädlich und krebserregend! Unbedingt von Lebensmitteln feenhalten, Hautkontakt und einatmen vermeiden! Im klinischen Bereich sind Formaldehyd-Lösungen Standard zum Fixieren/Lagern von Gewebe. Ob man das auch für Knochen verwendet, weiß ich nicht, aber bei "unbekannter Flüssigkeit" würde ich mal vom Schlimmsten ausgehen. Auch wenn ich natürlich schwer hoffe, dass man dir keinen Gefahrstoff mitgegeben hat.
Auf die Liebe, die Freude, das Leben heben wir an,
um Hass, Neiden und Zagen für heut aus dem Herzen zu bannen!


ps: deepdarkSIN, nicht -skin ;-)

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Re: Knochenbearbbeitung

Beitragvon horex_4 » 6. Dez 2023, 09:55

Wir Wissen ja nicht um was für ein Knochen es sich handelt. Ist es ein Schädel, Fettknochen (Röhrenknochen) oder ein einfacher, wie zB ne Rippe.

Es soll mal Schmuck werden, so versehe ich es zumindest.

Ich würde mir einen neuen Knochen beim Metzger kaufen und ne schöne Brühe kochen. Den Knochen dann ganz nochmal verarbeiten. Nach der Verarbeitung sollte er trocken lagern, auch später ist auf ne trockene Lagerung zu achten.

Wenn der Knochen ne Bleichung bekommt würde ich ihn später mit Wachs behandeln. Wie für Möbel auch.

Knochen werden auch für den Instrumentenbau benutzt. So wie zur Schmuckherstellung. Messergriffe und Pistolenschalen. Also es vielseitig.

Im Netz gibt es einige Anleitungen.

LG

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Re: Knochenbearbbeitung

Beitragvon Miss Porter » 6. Dez 2023, 11:28

horex_4 hat geschrieben:
6. Dez 2023, 09:55
Wir Wissen ja nicht um was für ein Knochen es sich handelt. Ist es ein Schädel, Fettknochen (Röhrenknochen) oder ein einfacher, wie zB ne Rippe.

Es soll mal Schmuck werden, so versehe ich es zumindest.

Ich würde mir einen neuen Knochen beim Metzger kaufen und ne schöne Brühe kochen. Den Knochen dann ganz nochmal verarbeiten. Nach der Verarbeitung sollte er trocken lagern, auch später ist auf ne trockene Lagerung zu achten.

Wenn der Knochen ne Bleichung bekommt würde ich ihn später mit Wachs behandeln. Wie für Möbel auch.

Knochen werden auch für den Instrumentenbau benutzt. So wie zur Schmuckherstellung. Messergriffe und Pistolenschalen. Also es vielseitig.

Im Netz gibt es einige Anleitungen.

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Ich verstehe "es ist meiner" als "der war mal in meinem Körper und ist es jetzt nicht mehr" und nicht als reine Besitzangabe wie "er gehört mir, weil ich ihn gekauft habe".
Einen anderen Knochen zu kaufen löst hier nach meinem Verständnis das Problem nicht wegen des immateriellen Wertes des Gegenstandes.
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Re: Knochenbearbbeitung

Beitragvon horex_4 » 6. Dez 2023, 11:35

OK, das heißt, du möchtest den behalten. Dann würde ich ihn in Speritus und mit Speritus reinigen. Er kann auch länger darin verweilen. Früher hat man auch in Alkohol konserviert.

Nach dem reinigen würde ich ihn dann wie oben schon beschrieben weiter behandeln.

Vielleicht bekommen wir ihn mal zu sehen.

LG

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Re: Knochenbearbbeitung

Beitragvon Ginger » 6. Dez 2023, 16:54

Kannst du nicht nachfragen worin der eingelegt wurde? Dann bist du ja schon ein genzes Stück weiter was die nächsten Schritte angeht.ü
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Re: Knochenbearbbeitung

Beitragvon Ravenscar » 8. Dez 2023, 21:15

AlphaOmega hat geschrieben:
4. Dez 2023, 08:25
Knochen werden durch die Behandlung mit Wasserstoffperoxid weiß. Das entfernt auch die Flecken in den meisten Fällen.

Gefährliches Halbwissen meinerseits: aber ich meine mal gelesen zu haben, dass Knochen gerade durch zu aggressives Bleichen mit Peroxid spröde und brüchig werden können und das deshalb weniger empfehlenswert ist. :gruebel:
Knochen haben wohl an sich eine gewisse "Elastizität" (also.. relativ natürlich, nicht mit Gummi oder so vergleichbar).. aber die kann man durch falsche Behandlung deutlich abnehmen, was wohl beim Präparieren und Konservieren eines der Hauptprobleme ist.
Ich würde vermutlich ebenfalls konzentrierten Ethanol favorisieren. Damit dann aber unbedingt nur in einem belüfteten Raum hantieren, das Zeug verflüchtigt sich nämlich sehr schnell, gerade wenn hochkonzentriert.
It's time to say good night,
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For the lessons you told
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Of giants descending
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Re: Knochenbearbbeitung

Beitragvon Seraphina » 10. Dez 2023, 21:16

Als Anthropologin wüsste ich gerade wirklich gerne, was du mit dem Knochen vorhast - ich bin schon kein Maßstab mit meiner Begeisterung, aber beim eigenen Knochen würde selbst ich kurz überlegen :kicher:
Wie schon angemerkt, versuche unbedingt rauszufinden, in was der Knochen aktuell eingelegt ist, und Schimmel ist durchaus ein Risiko bei feuchten, unbelüfteten Knochen (was hat der eine Typ im Institut ein Donnerwetter abgekriegt, weil er noch nasse Knochen verpackt hat).
Finger weg von Säuren, ein Professor hat mal völlig gummiartige Knochen rumgehen lassen, die in Säure eingelegt waren; womit die knüppelharten Gegenstücke behandelt waren, kriege ich leider nicht mehr zusammen. Wasserstoffperoxid zum Aufhellen wurde mir empfohlen, als ich einen Tierschädel aus dem Antiquariat geschenkt bekam.

Ist jetzt nicht so extrem hilfreich, ich weiß, aber ähnlich wie BeRúThiel hab ich ausschließlich ältere Exemplare in der Hand, da stellt sich höchstens die Schimmelfrage nach dem Waschen^^
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