Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

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rhuna
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Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon rhuna » 5. Feb 2024, 20:58

Ich habe letzten Sommer festgestellt, dass es mir Spaß macht, ein wenig drauf los an Holz rum zu schnitzen. Wunderbare Beschäftigung für den Gartenurlaub!
Jetzt würde ich das ganze eigentlich gerne fortsetzen - aber wo mache ich das?
Und eigentlich würde ich mich allgemein auch mehr mit Holz versuchen - sägen, leimen, nageln, bohren. Nur wieder: wo mache ich das?
Garten habe ich nicht.
Balkon habe ich, aber zum einen sammelt sich dann alles an Abfall in den Ritzen vom Boden (Schimmelgefahr wenn feucht?), zum anderen kann ich da ja nicht alles liegen lassen aufgrund von Wetter, sondern müsste es wieder jedes Mal von A nach B und zurück bringen, sprich, "mal eben" wird vermutlich auch wieder nichts passieren.
Keller habe ich, fünf Stockwerke tiefer einen total vollstehenden Verschlag. Immerhin mit einer Steckdose, aber. (Und dann müsste ich trotzdem Werkzeug rauf und runter schleppen, weil ich das Werkzeug ja durchaus auch für andere Sachen in der Wohnung brauche.) Und: siehe: "mal eben" ist dann wieder nicht.
Und in der Wohnung? Wir haben überall Parkett (außer im Bad) und darauf Teppiche. Da habe ich eigentlich keine große Lust, jedes Mal hinterher gründlich alles saugen zu müssen. Oder gibt es da gute Lösungen? (Meine Beobachtung von draußen war, dass die abgeschnitzten Schnipsel sich sehr gründlich in alle Richtungen verteilt haben, daher hätte ich Bedenken, wenn ich versuchen würde, über ner Unterlage/Sammelkorb/sonstwas zu schnitzen, dass das nichts bringt.)
Ein extra Zimmer für Werkeleien, bei dem es egal ist, ob sich darin Späne sammeln, gibt es auch nicht.
Würde mich sehr interessieren, ob es hier Leute mit "nur-Wohnung" und ohne extra Zimmer gibt, die trotzdem Holzwerkeleien als Hobby haben. :D Und was eure Erfahrungen und Tipps da so sind.
Nur Mut!

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Sisu
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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon Sisu » 5. Feb 2024, 21:17

Als ich noch in der Ausbildung (zur Lehrperson für Textiles und Technisches Gestalten) war, und irgendwo meine Arbeiten fertig machen musste, habe ich...
...zum Teil auf dem gefliesten Balkon gearbeitet:
+ Späne liegen draussen statt drinnen, gut zu reinigen , man ist an der Luft und an der Sonne
- ist schmal und ich hatte nur ein kleines Tischchen und eine gemauerte Brüstung = nie ist genug Platz

... oft in der Küche gearbeitet:
+ praktisch, bei schlechtem Wetter und taghell bei Nacht, gut zu reinigen
- mässig viel Platz, Schraubzwingen kann man an unseren Glastisch nur mit viel Aufwand anbringen, also mussten Stühle dafür herhalten

... meistens in "meinem" Zimmer gearbeitet:
+ genug Platz für Bretter, hell, sonnig
- überall Stoff, der einstaubt, über fliegen Späne hin, also schlecht zu reinigen, sowieso muss man zuerst mal aufräumen, um überhaupt einen freien Platz zu erhalten...

-> Ich hätte mir wirklich gerne einen Werkraum gewünscht, aber damals reichte es aus.
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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon Lillie » 5. Feb 2024, 22:29

Das Problem kenn ich.
Mal eben geht halt echt nichts richtig gut.
Terrasse wenn man eine hat und das Wetter taugt.
Küche, je nachdem, ist zumindest nicht ganz so schwierig danach sauber zu machen.

Je nach Arbeit ist es total praktisch wenn man einen riesigen Karton baut (z.B. aus Ikea Verpackungen) und sich da rein setzt. Dann hat man einen Mini Werkelraum Das hab ich zum Dremeln gemacht, weil das sonst echt Sauerei ist. Aber: Maske auf wenn die Arbeit staubig ist.


Wenn man Glück hat, hat man eine freie Werkstatt, Makerspace, eine Uni mit Werkstatt, o.ä. in der Nähe.


Zumeist hab ich dann bei meinen Eltern gearbeitet, weils da einen Hobbyraum für sowas gibt. Aber ging halt auch nur am Wochenende.

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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon Zetesa » 5. Feb 2024, 23:49

Bei mir ist es im Sommer auf dem Balkon, der eigentlich viel zu klein dafür ist.
Dafür hat er im Gegensatz zu deinem keine Ritzen, sondern einen glatten Estrichboden. Da feg ich am Ende einfach drüber.
Ich hab dort eine Palette an der Wand stehen, die ich als Untergrund für alle größeren Arbeiten nehme.

Kleine Arbeiten wie schnitzen, bohren, von Hand schmirgeln mache ich wenn tatsächlich meist in meinem Wohnzimmer, weil ich keinen anderen Raum dafür habe. Bei mir klappt das beim Schnitzen ganz gut, dass die Späne nicht übermäßig weit rumfliegen. Ich hab ne große Plastikplane, die ich bei dreckigeren Sachen gerne unterlege (meist eher Kram mit Farbe).

Wegräumen muss ich in beiden Fällen auch alles. Das nervt und bremst schnell mal eben aus, aber anders geht es bei einer kleinen Wohnung leider nicht. Was dabei die Hürde senken kann: Werkzeug, dass oft zusammen benutzt wird, ggf auch zusammen mit dem Material in einem Korb/Karton wegstellen, dann kan man das als Ganzes rausholen/wegräumen.
Lillie hat geschrieben:
Je nach Arbeit ist es total praktisch wenn man einen riesigen Karton baut (z.B. aus Ikea Verpackungen) und sich da rein setzt. Dann hat man einen Mini Werkelraum Bild Das hab ich zum Dremeln gemacht, weil das sonst echt Sauerei ist. Aber: Maske auf wenn die Arbeit staubig ist.
Die Idee ist ja großartig. Wo bekomme ich jetzt so einen großen Karton her und wo lagere ich den zwischendurch? :mrgreen: :gruebel:
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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon Florence » 6. Feb 2024, 07:57

Mein Freund schnitzt gerne. Er hat dann ein großes Tuch auf dem Schoß, das fängt die meisten Schnipsel auf. Und gesägt und geraspelt haben wir auch schon in der Küche. Muss man halt saugen danach.

Zum Thema großer Karton lagern: Vielleicht zusammengeklappt hinter der Tür? Wobei beim Zusammenklappen bestimmt auch einiges an Spänen rausrieselt.
Also ohne Putzen wird es leider nicht gehen...

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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon AlphaOmega » 6. Feb 2024, 12:10

Auch wenn du "nur" privat mit Holz arbeitest, möchte ich dir - egal welchen Ort du für die Holzbearbeitung auswählst - die TRGS 553 ans Herz legen. Gerade beim Bohren und Sägen können Holzstäube entstehen, deren Gefährdungspotential nicht zu verachten ist.
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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon Constanze » 6. Feb 2024, 13:46

Ich versuche, Dreck verursachende Arbeiten mit Putzen zu koordinieren, damit man nicht zu viel putzt. :angel:
Also Schnitzen, schleifen etc. dann machen, wenn ich sowieso dringend staubsaugen müsste, Vorbereiten, lackieren etc. kann man auch an einem anderen Tag davor oder danach machen.

Mache allerdings nicht so super viel mit Holz, also ob sich das bewährt, wenn man mehr und öfters damit werkelt, weiss ich nicht. Ich habe so wenig Projekte, dass die auch gut mal wochenlang liegen können, wenn ich grad nichtso ausgiebig putzen will.
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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon regenfrau » 6. Feb 2024, 17:53

AlphaOmega hat geschrieben: TRGS 553
Falls sich noch jemand gefragt hat, was das ist, aber nicht googeln möchte: TRGS steht für Technische Regeln für Gefahrstoffe. Und hier findet man sie, wenn man es genauer wissen möchte: https://www.baua.de/DE/Angebote/Regelwe ... /TRGS.html

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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon Zetesa » 8. Feb 2024, 11:56

regenfrau hat geschrieben:
6. Feb 2024, 17:53
AlphaOmega hat geschrieben: TRGS 553
Falls sich noch jemand gefragt hat, was das ist, aber nicht googeln möchte: TRGS steht für Technische Regeln für Gefahrstoffe. Und hier findet man sie, wenn man es genauer wissen möchte: https://www.baua.de/DE/Angebote/Regelwe ... /TRGS.html
Danke.
Ich hatte tatsächlich mit einem bestimmten Typ Atemschutzmaske gerechnet und nicht mit den Infos zum Gefahrengrad von Holzstaub. Aber FFP2 Masken stehen als geeignet in den Regeln mit drin und die sollte eigentlich jeder noch im Haus haben nach der Pandemie (gehören ja inzwischen auch verpflichtend ins Auto).
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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon Oktarine » 12. Feb 2024, 17:57

Die Idee ist ja großartig. Wo bekomme ich jetzt so einen großen Karton her und wo lagere ich den zwischendurch? :mrgreen: :gruebel:
Wir verwenden zum Arbeiten mit Spraydosen einen alten Umzugskarton - das geht bestimmt für Holzarbeiten auch. Der wird dann einfach zusammengeklappt und in den Keller zu den anderen gestellt. Oder hinter eine Tür oder einen Schrank...

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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon charly » 20. Feb 2024, 23:26

Ich hab vor 2 Jahren angefangen zu schnitzen und hab das einfach in der Küche gemacht und hinterher kurz gefegt. Das war tatsächlich gar nicht so viel Dreck und/oder Aufwand, wenn es nur um Schnitzmesser und Handsägen geht.

Lediglich bei Arbeit mit Dremel und Elektrosägen ist es mehr Sauerei.
Der Mensch, bei dem ich ein kostenloses Webinar zum Thema gemacht hatte, hatte uns seine "Dremel box" vorgestellt, die auch einige nachgebaut hatten. Sowas in der Art

Lässt sich auch sicherlich mit 'nem Karton und etwas Folie improvisieren, zumindest um das Konzept auszutesten.
(Macht mich bitte auf Fehler und -ismen aufmerksam, am liebsten per PN.)

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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon rhuna » 25. Feb 2024, 21:19

Danke euch allen für die Erfahrungsberichte!
Behälter zum möglichst-da-rein-schnipseln und hinterher direkt saugen (leiderleider) scheinen wohl die besten Mittel zu sein, wenn ich das nächste Mal wieder dazu komme. 8-)
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Re: Holzwerkeln in der Wohnung - wo und wie?

Beitragvon MissWunderlich » 23. Mär 2024, 23:32

Ich bin gerade über eine Idee gestolpert, die ich teilen wollte.

in diesem Video hat die Frau eine spezielle Box, die sie zum Schleifen verwendet. (Ab 15:20 zu sehen). Im Prinzip eine transparente Ordnungsbox mit zwei Löchern in der Seite, wo man die Händer durchstecken kann. Klar, Regale baut man darin keine, aber für kleinere Projekte eine ziemlich geniale Lösung, um Dreck zu vermeiden. Von meiner Seite gibts außerdem Bonuspunkte, weil Werkzeug und Projekt gleich verräumt sind und man die ganze Kiste einfach zurück ins Regal packen kann. ;)
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