Hallöchen zusammen!
Neulich auf Insta haben Fräulein Wildfang (ich hoffe ich hab dich jetzt dem Insta nicht falsch zugeordnet, bin mir aber eigentlich relativ sicher
) überlegt, ob wir mal einen Linolschnitt Thread aufmachen
Ich hab im Rahmen meiner Ergo-Gruppe in der Tagesklinik mal wieder die Schnitzmesser in die Hand genommen, das erste Mal seit der Schulzeit, und hab ziemlichen Spaß daran gefunden. Hab mir dann spontan im Bastelladen ein Messerset und ein paar Platten gekauft und habe ein paar erste Ergebnisse fertig. Mir gefällt die Arbeit mit dem Material total und irgendwie auch das Wissen, dass ein falscher Schnitt nicht reversibel ist, hat irgendwie was für sich. Ich brauche vermutlich nochmal eine zweite Gummirolle, habe bislang nur eine für den Farbauftrag und merke, dass eine zweite zum Anpressen noch ganz hilfreich wäre.
Das Erste war ein Versuch, eine Narzisse mit zwei Stempeln zu machen, das hat okayish geklappt, mir aber nicht so gut gefallen und ich hab es irgendwie nicht geschafft, mir die Platten so zu markieren, dass ich genau getroffen habe beim Schichten.
Der zweite Versuch war dann die Motte für die Frühlingskarte für Aprillnärrin. Gedruckt auf Büttenpapier, daher diese leichte Struktur. Da sollte in den Kreis/Vollmond auf dem Rücken eigentlich noch eine Rune, allerdings hab ich natürlich verplant, die spiegelverkehrt zu schnitzen, sodass sie im Druck dann falschrum war und so hab ich sie einfach komplett weggeschnitzt, passt auch.
Die Motte ziert jetzt zusätzlich noch eine Pappschachtel bei mir zu Hause
Das ist ja echt das schöne, dass der Stempel ja nicht verloren geht.
Im Rahmen der Arbeit an der Karte habe ich zudem einen kleinen Runenstempel und zwei "keltische" Knoten aus Linol soft gemacht. Das ist sehr leicht zu bearbeiten, allerdings weiß ich noch nicht, wie gern ich das mag. Ich hab das Gefühl, dass ein Abrutschen auch gleich schlimmere Folgen hat. Außerdem hat die Platte kein Gewebe auf der Rückseite, wenn man ganz ungünstig abrutscht oder so, haut man ggf. gleich ganz durchs Linol durch. Dafür lässt sich die Form sehr viel leichter zuschneiden. Die Konsistenz ist vielleicht vergleichbar mit irgendwas zwischen Moosgummi und so billiger Linol-Fußboden-Auslegeware.
Mein letztes und aktuelles Projekt ist spontan Dienstag Nachmittag im Rittersaal entstanden. Ich nähe gerae ein Kissen mit dem Wappen seines Junkertums vom Larp und hatte dann spontan die Idee, ihm dazu noch einen Stempel mit dem Wappen zu schnitzen. Das hat erstaunlich gut funktioniert und so bin ich direkt in meine kleine Kellerwerkstatt und habe aus einem Reststück Holz noch einen Holzklotz ausgesägt als Griff für den Stempel. Den hab ich etwas abgeschliffen und dann einmal mit Linoldruckfarbe das Motiv aufgestempelt und als es trocken war mit Klarlack fixiert.
Mit Linolfarbe funktioniert das Motiv nur so mittelgut bzw bin ich vermutlich einfach noch nicht sooo gut darin, die richtige Menge Farbe aufzutragen. Was aber ziemlich gut funktioniert, sind ganz normale Stempelkissen. Das ist natürlich nicht ansatzweise so stark pigmentiert oder deckend, aber natürlich viel praktischer und schneller einsetzbar und man sieht die Details etwas besser, weil die Farbe nicht so verläuft.
Zwischen das Linol und den Holzklotz hab ich noch zwei schichten Moosgummi geklebt, damit ein bisschen Elastizität da ist und man den Druck etwas besser verteilen kann.
Zum Abschluss noch ein Gruppenfoto der bisherigen Arbeiten.
Das braune und das Graue vom Wappen sind die klassischen festen Linolplatten, in der Tagesklinik hatten wir die braunen, der Bastelladen hatte die grauen, keine Ahnung, ob es da Unterschiede gibt. Die anderen Grauen sind das softe. Wo ich sie gerade so parallel in der Hand habe, gefällt mir das feste Material besser.
Sooo und jetzt setzt euch gerne mal mit euren Schnitzmessern hier rein, teilt Tipps und Tricks und Frust und Freude!
*Tee, Kakao und Kekse für alle bereit stell*