Wenn ich mich hier einfach heimlich, still und leise reinschleiche, könnte ich behaupten, ich wäre schon die ganze Zeit dagewesen, oder?
Das Leben und ich finden seit einiger Zeit irgendwie nie zu einer Routine zusammen, die lang andauert. Irgendwie nahm ich mir immer vor, wieder hierher zurückzukommen, aber dann gab es wieder Dinge zu tun und dann war der Tag schon vorbei, die Woche, der Monat... Hach. Aber ich war schon mehr oder weniger immer da, habe sporadisch mitgelesen, aus dem Off bewundert und sehnsüchtig geseufzt, wenn mir nicht genug Zeit blieb. Egal. Ich ziehe einen Strich und nehme mir fest vor, diesmal dabei zu bleiben. Und vorbeizuschauen, wenn es auch nur fünf Minuten und ein Kommentar ist.
Strich: ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Um hier noch ein wenig aufzuräumen, mag ich noch erzählen, dass die blauen Samtkissen sich hier prima eingelebt haben. Sie dienen hin und wieder als Rückenlehne auf einem Stuhl, als Sitzkissen auf einem Hocker oder sind einfach nur hübsch, vor allem im Sonnenschein.
Und die Kissen im Bad sind tatsächlich für Dinge da, für die man sich setzen mag. An- ud Ausziehen, Pediküre, nach der Dusche hinsetzen und den Rest abtrocknen, eincremen... Sie haben sich bisher wirklich bewährt und bleiben jetzt auf jeden Fall da. Chillen mag ich dagegen weniger im Bad
Der letzte Raum, der in unserer Wohnung eine Überarbeitung braucht, aber kurz vor der Vollendung steht, ist das Schlafzimmer. Wir hatten dort ja so einen braunen (und zwar diverse Shades of Brown dank seiner langen Liegezeit) Fussel-Langfloorteppich, den wir unbedingt loswerden wollten. Freunde hatten sich schon bereit erklärt, uns beim Legen von Laminat zu helfen und notfalls auch Möbel zu rücken, aber soweit waren wir bisher nicht. Da stand ja noch unübersehbar unser Bett. Groß, lang, sperrig, mit Schubladen unten drin. Und ein Staubfänger obendrein. Es war allerdings noch super in Ordnung, also haben wir versucht, es loszuwerden. Pustekuchen! Das Sozialkaufhaus wollte es wegen der Größe nicht, bei kleinanzeigen und nebenan hat sich nie jemand gemeldet. Also kommt es jetzt auf den Sperrmüll, das arme Ding.
Das neue Bett ist schon unterwegs, wird aber noch Zeit brauchen und da haben wir schon einmal neugierig unter unseren Teppich geschaut, um zu sehen, was uns da erwartet. Gut, das Teil ist nicht vollverklebt. Aber was ich zuerst für eine Trittschalldämmung aus Kork hielt, war ein vollwertiger, versiegelter, total brauchbarer Korkboden.

Gut, er ist nicht das schönste Modell, weil es aus Korkgranulat besteht und der Schlafzimmerboden damit einer riesigen Pinnwand gleicht, aber durchaus in Ordnung. Also weicht der Teppich jetzt Stück für Stück, wir haben ihn auf den Laufwegen und unter den Schränken schon eliminiert, nur unter dem Bett liegt er noch und kommt mit eben jenem demnächst raus. Und dann müssen wir noch ein wenig Siegellack besorgen, weil die doppelseitigen Klebestreifen, die den Teppich punktuell hielten, gleich die Versiegelung mitgenommen haben. Nun gut, die klebten dort auch schon mindestens neun Jahre. Aber ein Problem weniger und finanziell kommt uns das gleich noch einmal entgegen. Mit einem semischönen Boden können wir leben, mit einem geschlachteten Teddybär als Bodenbelag weniger.
Und dann ist meine Nähecke allmählich auch als solche zu erkennen

Lange war sie nur Ecke und Fläche, um Dinge abzustellen und vollzurümpeln. Ist das eigentlich ein Naturgesetz, dass horizontale Flächen immer als Lagerfläche für alle möglichen Dinge enden? Egal, es kann bald "richtig" mit der Näherei losgehen und ich freu mich schon drauf. Endlich nicht mehr kreuz und quer durch die Wohnung wuseln, um das Material zusammen zu suchen.