Nähkromanten - Die alternative Näh- und DIY-Community

Dreifachnaht, ausreichend breite Nahtzugabe lassen und die gründlich versäubern, wäre jetzt mein Vorschlag. Nähte an der Beininnenseite haben bei mir nur Ärger gemacht, wenn die Nahtzugabe zu knapp war.

Re: Kappnaht.
Meine wenigen gekauften Jeans haben die alle bei der Außennaht. Finde ich auch logisch, wenn man die als erstes macht, kann man die Schnitteile noch bequem flach hinlegen für die Kappnaht.

Hat hier zufällig jemand die Zeitschrift Anna 3/2017 bei sich liegen?

Ich hab auf der Seite des OZ-Verlags ein Schnittmuster für eine Tunika gefunden, dessen Anleitung in dem Heft abgedruckt ist. Ist das für Webstoffe oder für Jersey ausgelegt? Ich mag nicht extra deshalb loslaufen und mir die Zeitschrift für die Anleitung besorgen (ist ja nichtmal mehr die aktuelle Ausgabe...), wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich damit was anfangen kann.

Violana hat geschrieben: ↑

13. Mai 2017, 21:59

Hat hier zufällig jemand die Zeitschrift Anna 3/2017 bei sich liegen?

Ich hab auf der Seite des OZ-Verlags ein Schnittmuster für eine Tunika gefunden, dessen Anleitung in dem Heft abgedruckt ist. Ist das für Webstoffe oder für Jersey ausgelegt? Ich mag nicht extra deshalb loslaufen und mir die Zeitschrift für die Anleitung besorgen (ist ja nichtmal mehr die aktuelle Ausgabe...), wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich damit was anfangen kann.

Im Text auf der verlinkten Seite steht "die Jerseytunika".

Oh.
Äh, ja... danke.

Man kann übrigens auch mal gucken, ob die örtliche Bücherei solche Zeitschriften hat. Die Anna und die burdastyle sind z.B. sogar in meiner Kuhkaff-Bibliothek vorhanden.

[quote=Neurotoxine post_id=2702165 time=1494325090 user_id=3121
Deswegen ist an Hosenbeinen auch immer nur eine Naht als Kappnaht ausgeführt, und die andere als normale Naht
[/quote]

zetesa hat geschrieben:Re: Kappnaht.
Meine wenigen gekauften Jeans haben die alle bei der Außennaht. Finde ich auch logisch, wenn man die als erstes macht, kann man die Schnitteile noch bequem flach hinlegen für die Kappnaht.

Sagt mir, wenn es nervt, wenn ich jetzt darauf herumhacke, aber unabhängig davon, wie ich jetzt die Nähte mache interessiert es mich einfach. Ich hab nämlich gerade mal bei Hosen von meinem Freund geschaut und da sind welche dabei, die ausschließlich(!) Kappnähte haben. Sowohl Innen- als auch Außenseite und auch oben bis zum Reißverschluss und hinten in der Mitte. Wenn ich mir die Nähte so ansehe, dann haben die allerdings Innen keine umgeklappten Nahtzugaben, sondern sehen für mich so aus, als wären die da halt mit einer Overlock oder sowas gekettelt.
Sind das dann keine Kappnähte im engeren Sinne?
Wird das wirklich mit der Overlock genäht?
Und wie funktioniert das mit dem schon geschlossenen Beinen?

Vielleicht weiß das ja eine von den Schneiderinnen. Auch wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass sich die handwerkliche Schneiderarbeit ziemlich stark von der Arbeit in der Fabrik unterscheidet. Oder vielleicht kann mir auch jemand sagen, wie ich das recherchieren kann.

Aultreia hat geschrieben: ↑

15. Mai 2017, 11:05

Ich hab nämlich gerade mal bei Hosen von meinem Freund geschaut und da sind welche dabei, die ausschließlich(!) Kappnähte haben. Sowohl Innen- als auch Außenseite und auch oben bis zum Reißverschluss und hinten in der Mitte. Wenn ich mir die Nähte so ansehe, dann haben die allerdings Innen keine umgeklappten Nahtzugaben, sondern sehen für mich so aus, als wären die da halt mit einer Overlock oder sowas gekettelt.
Sind das dann keine Kappnähte im engeren Sinne?
Wird das wirklich mit der Overlock genäht?
Und wie funktioniert das mit dem schon geschlossenen Beinen?

Ich mag das jetzt auch genau wissen, da sind wir also schon zwei.

Ich kann mir bei deiner Beschreibung nicht recht vorstellen, wie das aussieht, eine Kappnaht definiert sich mW durch die eingeschlagene Nahtzugabe. Geht's dir um zwei parallele sichtbare Nähte auf der Außenseite?

Sollte ich eine Maschine für eine Hosenfabrik konstruieren, die Kappnähte an geschlossenen Hosenbeinen kann, würde ich den unteren Teil um 90° drehen, sodass er in die gleiche Richtung zeigt wie die Näht und man das Hosenbein beim Nähen einfach drüber schieben kann. Müsste nur nach hinten genug Platz für ein ganzes Bein sein.

Solche wie von dir beschriebenen Maschinen gibt es glaube ich sogar, Zetesa. Vielleicht fällt mir (oder wem anders) auch irgendwann wieder ein, wie die Dinger heißen

Ha, gefunden! Freiarm-Abwärts-Nähmaschine (etwas runterscrollen). Wusste doch, dass es was mit Ärmeln zu tun hatte... Fällt aber wohl eher unter Profi-Equipment...

So, wie ich es gelernt habe, ist eine Kappnaht ausschließlich eine Naht mit eingeschlagenen Nahtzugaben, die keine zusätzliche Versäuberung hat.
Andere Nähte, die von außen ähnlich aussehen, aber innen irgendwie anders versäubert sind (Overlock oder Schrägband beispielsweise), sind doppelt abgesteppte Nähte.

Sehr gut. Damit wäre dann geklärt, dass ich mein Leben bis jetzt in Kleidungsstücken mit gefaketer Kappnaht verbracht habe.
Oder anders gesagt: Als meine Mutter mir erklärt hat, was eine Kappnaht ist und gesagt hat, "wie an deiner Jeans" hat sie wohl auch nicht kontrolliert, was die da genau machen.
Die Seite mit den Maschinen werde ich mir dann nochmal in Ruhe anschauen.

Nria hat geschrieben: ↑

14. Mai 2017, 07:43

Man kann übrigens auch mal gucken, ob die örtliche Bücherei solche Zeitschriften hat. Die Anna und die burdastyle sind z.B. sogar in meiner Kuhkaff-Bibliothek vorhanden.

Danke Dir!
Hab ich heute sogar glatt gemacht und wurde nicht enttäuscht (also nicht von der Bücherei - vom Rest der Zeitschrift leider doch ). Ich hab jetzt immerhin darüber noch gelernt, dass keine NZ im Schnitt enthalten ist. Na, dann wurschtel ich mich damit mal durch und pass es etwas an meine Bedürfnisse an.

Kann es sein, dass man Cartridge Pleats mit Stifteln übersetzen kann?

Ich habe beides noch nicht gemacht, aber die Optik scheint dieselbe zu sein.

Kappnähte und Pseudo-Kappnähte haben ganz interessante Eigenschaften bei der Jeans-Herstellung.

Die Stelle z.B. bei der hinten die Passe auf die Hinterhose trifft. Da sind bei Kappnähten 16 (!) Stofflagen übereinander. Bei Pseudo-Kappnähten nur 9. Das macht bei nem festen Jeansstoff einen ganz deutlichen Unterschied.
Anderseits ist dann die Mitte verrutscht. Bei Kappnähten liegt sie nämlich zwischen den beiden Steppnähten, wo auch die optische Mitte ist. Bei Pseudo-Kappnähten ist die Naht die Mitte, die optische Mitte hingegen zwischen den Steppnähten. Deswegen sind die Popo-Taschen bei Pseudo-Kappnähten nicht symmetrisch! Guckt euch mal den Abstand der Taschen zur Seitennaht an.

... ein kleiner Konfektionstechnischer Exkurs ^^

Und ja, für doppelte Kappnähte werden Säulennähmaschinen benutzt. Das benötigt allerdings wieder geschickte und gut ausgebildete Näherinnen, die das können. Da die selten sind, wird das auch nur eher selten gemacht.

Hallo liebes Forum, ich hab eine Frage zum Saum beschweren bzw. suche da nach Möglichkeiten. Ich habe einen (etwa knöchellangen) Stufenrock aus weichem Tüll genäht und der fällt jetzt komisch (hätte ich mir eigentlich denken können... ) Meine Frage wäre jetzt, ob es reicht, unten ein Schrägband anzunähen. Würde das den Saum ein bisschen "nach unten" ziehen, sodass er besser fällt und gerne auch schöner schwingt? Oder wäre da Bleiband besser? (Schrägband ist mir eigentlich lieber, aber nur, wenn es wirklich was bringt) Oder gibt es noch andere Möglichkeiten, die ich nicht kenne oder die mir nicht einfallen?
Ich bin dankbar für Antworten
Liebe Grüße!

Lenmera hat geschrieben: ↑

18. Mai 2017, 20:17

Kann es sein, dass man Cartridge Pleats mit Stifteln übersetzen kann?

Ich habe beides noch nicht gemacht, aber die Optik scheint dieselbe zu sein.

Ich hab noch nie vom Stifteln gehört, aber es scheint tatsächlich im Grunde genommen dasselbe zu sein. Allerdings ist in den Beiträgen, die ich auf die Schnelle grad gefunden habe, über die Falten mit der Maschine genäht worden (waren auch sehr kleine Falten) und beim Pleatingnäht man ja quasi nur eine Seite an den Saum.