Nähen durch die Jahrzehnte - die 1900er, S. 6

Zur Dokumentation von laufenden Projekten. Zeigt her in Wort und Bild, was ihr gerade näht oder bastelt.

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Constanze
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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 1920er, S. 4

Beitragvon Constanze » 26. Nov 2023, 18:17

Vielen Dank für eure Antworten. Ja, es ist gar nicht so unbequem, aber weite Ärmel sind einfach für sämtliche Arbeiten irgendwie dumm, also mehr als herumliegen und lesen kann man kaum, ohne dass man die Schleifen ins Waschbecken oder ins Essen taucht. :roll:
BeRúThiel hat geschrieben:
19. Nov 2023, 13:35
Also ich muss gestehen, dass Hausjäckchen jetzt keine Bekleidungsstücke sind, die ich in irgendeiner Form auf dem Schirm hatte. :lol:
Als Projekte laufen sie mir in Nähzeitschriften so bis in die 1950er/60er ab und an mal über den Weg, aber diese Kleidungsstücke starben wohl mit dem Siegeszug der Zentralheizung aus, davor war es ja durchaus üblich, dass die Zimmer im Winter entweder gänzlich relativ kalt waren oder nur in Ofennähe eine gewisse Wärme herrschte. Auch Hausmäntel gehören so in diese Gattung.
Ich lebe im Dachgeschoss, das relativ leicht auskühlt und friere zudem schnell, daher habe ich es ganz gerne, wenn ich abends oder am Wochenende vor dem Anziehen eine wärmende Schicht zusätzlich habe.
Bluemoon hat geschrieben: Wenn man jetzt noch die Arme heben könnte.. :irr:
Warum die technischen Anleitungschreiber der Heimschneiderin keine Zwickel zutrauen, wird mir ein Rätsel bleiben.
Also manchmal trauen sie schon Zwickel zu, ich befürchte, das hier soll so ein "schnell und ganz einfach"-Schnitt sein, der dann einfach nicht durchdacht ist, kommt ja heute auch noch ab und an vor, besonders in Nichtin-erster-Linie-Nähzeitschriften, die dann für Weihnachten schnelle Kleinigkeiten versprechen oder so. :lol:
Florence hat geschrieben: Das ist weniger ballonig als ich jetzt gedacht hätte, ausgehend von der Grundgeometrie.
Spannend.
Das kommt daher, dass der Stoff schön schwer fällt und ich es an der Puppe fotografiert habe. Warte mal, bis ich die Arme hebe und der Bund auf den Hüften liegen bleibt (weil so weit, dass er von alleine wieder herunterfällt. ist er gemäss Schnitt ja auch nicht), dann ist das 1a-Umstandsmode. :mrgreen:
Alice* hat geschrieben: Was für ein spannender Schnitt! Und jetzt würd ich's natürlich auch gern noch an dir sehen :wink:
Ich werde es versuchen, auch um den Balloneffekt zu illustrieren. Eigentlich möchte ich keine "unangezogenen" Fotos mehr von mir im Netz haben, aber das Ding kann ja fast als Bluse durchgehen. :mrgreen:
horex_4 hat geschrieben: Mein Schatz findet das Jäckchen total cool. Würde ihm gerne so ein Jäckchen nähen. Gibt es die Möglichkeit mir den Schnitt oder die Beschreibung zu kommen zu lassen.
Vor dem letzten Foto in meinem Post habe ich einen Link zum Schnitt und zur Beschreibung in höherer Auflösung eingefügt und auch eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte, falls man kein Französisch lesen kann:
Constanze hat geschrieben: Wer Interesse am Nachnähen hat, hier die gesamte Anleitung noch in besserer Auflösung. Falls die Maße auf dem Foto nicht gut lesbar sind und man kein Französisch kann: Man nehme einen Kreis von 1.20m Durchmesser, in der Mitte schneidet man ein Rechteck von 20cm Breite und 16cm Höhe für den Halsausschnitt. Die Einschnitte für die Ärmel geht 23cm tief und entsprechen einem Winkel von 60° durch die Kreismitte (also einem Drittel des Kreisumfangs bzw. jeweils einem Sechstel). Dann diese Einschnitte wie in der Abbildung zusammennähen (bei derAchsel besser eine kleine Rundung nähen als eine Spitzkehre), wenden und die Kanten nach Wunsch verarbeiten.
Die Anleitung empfiehlt übrigens, die Saumbesätze und den Besatz der Vorderkante bei einfarbigem Stoff in einer Kontrastfarbe zu wählen.
Revolution ist nicht ein kurzer Akt, wo mal irgendwas geschieht, und dann ist alles anders. Revolution ist ein langer, komplizierter Prozess, wo der Mensch anders werden muss.
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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 2000er, S. 5

Beitragvon Constanze » 10. Dez 2023, 13:08

So, die Aufmerksameren unter euch werden vielleicht gemerkt haben, dass bei den 2000ern schon seit Monaten ein fertiges Projekt verzeichnet ist, ich aber noch nicht dazu geschrieben habe. Liegt daran, dass ich auf getragene Fotos warten wollte und da es sich um Ausgeh-Sachen handelt hoffte ich, bei einer solchen Gelegenheit welche machen zu können. Hat jetzt einfach ein wenig gedauert. :angel:

2000er:
Projekt: Rock hoch 2
Schnitt: Burda-Fertigschnitt und NuS-Schnitt
Datierung Burda-Schnitt: März (?) 2007, den NuS-Schnitt finde ich zum ersten Mal 2006 in der Wayback-Maschine.
Stoffe: Reststück schwarz-graues Mischgewebe, schwarzes Mischgewebe mit Stretch
Musik: öhm…es tut mir sehr leid. Jahres Nr. 1 2007 war etwas ganz, ganz übles: «Ein Stern» von DJ Ötzi, 2006 war es das WM-Lied "Love Generation", auch nicht viel besser.
Im düstereren Bereich brachten VNV Nation 2007 das Album «Judgement» heraus und Emilie Autumn neben ihrem Doppelalbum «Laced/Unlaced» auch die Single «Liar/Dead is the new alive» (hach, hatte ich eine EA-Phase damals, VNV Nation konnte ich übrigens nicht ausstehen).
Verlinken möchte ich aber etwas anderes, eine Veröffentlichung von Oktober 2006: Straftanz (West). Ich konnte damals mit Electro noch nicht so viel anfangen, fand das Lied aber beim ersten Hören sehr tanzbar. Das war in meiner Stammdisko in meiner Heimatstadt, dem Eisenlager in Oberhausen. Lustigerweise entsprang die Idee zu dem Bandprojekt und dem Lied ausgerechnet einem schlechten Abend in eben jener Disko. Ich wohne seit 2010 nicht mehr in Oberhausen, aber immer, wenn ich meine Familie besuche und Eisenlager-Tag ist, gehe ich noch dort tanzen. Und wenn ich ab und zu einmal das Lied auf irgendeiner Party höre, bin ich sofort wieder 18. :kicher:

Aber zu den Projekten:

Vor einer Weile wollte ich für einen DJ-Auftritt auf meinen altgedienten Minirock zurückgreifen, ein alter H&M-Mini, den ich mal in einem 2nd-Hand-Shop gekauft hatte. Musste aber leider feststellen, dass er nicht mehr so sitzt, wie gewohnt, zu eng, um angenehm zu sein, dadurch rutscht er zu hoch etc. Auch wenn ich nicht oft Miniröcke trage, habe ich aber doch gerne einen für alle Fälle im Kleiderschrank, also sollte ich mal einen neuen nähen. Der Schnitt war einer der wenigen, auf die ich regelmäßig zurückgriff, ein schlichter Rockschnitt von Burda aus der Frühzeit meiner Nähkarriere. Über dem Titel steht 3/07, ich hoffe mal, das ist die Datierung, aber vor 2010 ist er in jedem Fall. Stoff ist ein Reststück, den ich 2018 in Ingolstadt gekauft habe (Grüße an Sae-Morgentau, die ich damals getroffen habe :winke: ), etwas wollig, schwarz-anthrazit kariert, durchaus Party- und Grufti-tauglich.
Tja, ich rede über den Schnitt in der Vergangenheitsform, denn aus den Anfängen meiner Nähkarriere heisst auch, dass ich den Rock damals in einer Größe zugeschnitten habe, in die ich heute nicht mehr reinpasse (und meine letzte Umsetzung liegt offenbar auch eine Weile zurück). Habe dann also die Seitennähte rausgelassen, so weit es ging, um ihn überhaupt anziehen zu können. Jetzt ist er nicht ganz so eng wie sein Vorgänger, aber eigentlich immer noch etwas knapp und sehr kurz. :shrug:



Und weil ein schlichter Minirock als Projekt etwas kurz (haha) ist und es zeitlich gerade passt, gibt es als Bonus ein zweites Party-Röckchen dazu. Schnitt nach dem Black Temptation Rock von Natron und Soda: Eigentlich mehr eine Art langer Lendenschurz als ein Rock. Statt Stretchlack habe ich einen Hosenstoff mit Elasthan genommen, statt der Rechtecke an den Seiten gab es breites Gummiband. Hier der Link zur Anleitung und zu Sodas Grafik.



Es ergab sich nun lustigerweise, dass ich letzteren Rock endlich mal ausführen wollte, andere eigentlich dazu kombinierende Teile aber aus verschiedenen Gründen nicht infrage kamen. Und der Minirock erwies sich als passende Ergänzung, so dass beide Röcke ihren ersten Ausflug also gemeinsam bestreiten konnten. Leider fand ich dann keine geeignete Stelle, wo ich vernünftige Fotos hätte machen können. Also morgens um 2:30 Uhr in meiner Wohnung die Schreibtischlampe geschnappt und versucht, mich in den etwas zu kleinen Bildausschnitt zu quetschen (und ja, ich war nüchtern, hatte höchstens etwas zu viel Mate :mrgreen: )


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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 2000er, S. 5

Beitragvon Sisu » 10. Dez 2023, 15:41

Die beiden Röcke passen wunderbar zusammen!
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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 2000er, S. 5

Beitragvon horex_4 » 10. Dez 2023, 16:50

Das ganze Outfit ist klasse. Auch mit dem Halsbändchen😜.

LG

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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 2000er, S. 5

Beitragvon Constanze » 24. Feb 2024, 16:16

Ich will schon weitermachen, keine Sorge. Leider ist grad viel los, sowohl beruflich als auch sonst im Leben. Meist reicht die Zeit nicht zum Nähen, aber zum Schnittmuster wälzen, daher habe ich einen Haufen Ideen, aber nichts Vorzeigbares. :lol:

Heute wollte ich tatsächlich mal weitermachen und dann passierte mir etwas, das tatsächlich lange nicht mehr passiert ist. Und irgendwie gibt es hier aktuell zu wenige Fotos von Katzen, die das Handwerk boykottieren. :mrgreen:



Nun ja, das Seidenpapier hätte sowieso nicht mehr gereicht, also gehe ich jetzt noch Neues kaufen und dann hoffe ich, dass sie bei meiner Rückkehr schläft, damit ich noch etwas schaffe.

Bonuspunkte für alle, die anhand des Schnittmusters schon das Jahrzehnt erraten. :P
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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 2000er, S. 5

Beitragvon Bluemoon » 25. Feb 2024, 10:10

Ich rate 80er, denn in den 60ern war es bestimmt noch schwarz in schwarz.
Deine Miez hilft dir ja vorbildlich. :mrgreen:
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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 1980er, S. 5

Beitragvon Constanze » 25. Feb 2024, 18:08

Bluemoon hat geschrieben:
25. Feb 2024, 10:10
Ich rate 80er, denn in den 60ern war es bestimmt noch schwarz in schwarz.
Deine Miez hilft dir ja vorbildlich. :mrgreen:
Und die Miez nahm ihre Sache sehr ernst. :roll: Die Kandidatin hat 100 Punkte, messerscharf kombiniert. :klatsch:

1980er

Projekt: Pulli für Mädchen
Schnitt: Burda, Schnittbogen
Datierung: Oktober 1987
Stoffe: Rest Baumwoll-Sweat und Bündchen in Dunkelblau
Musik: Bis zum 4. Oktober 1987 war ein sehr gutes Lied auf Platz 1 der deutschen Charts: Desireless’ Voyage Voyage, in der Schweiz dagegen stand Sabrina mit Boys ganz oben. Gegen Ende des Monats kamen dann in beiden Ländern die BeeGees mit You win again auf Platz 1. Ende September veröffentlichten zudem Depeche Mode ein neues Album, aus dem eines meiner liebsten Lieder von ihnen als Single ausgekoppelt wurde, Never let me down again. Generell war ich erstaunt, wie viele heute noch sehr bekannte Lieder 1987 erschienen.



Irgendwie habe ich die ganze Zeit gesucht, was ich für den Anfang des Jahrhunderts und für die 50er machen will, da fiel mir ein, dass die 1980er ja auch noch fehlen. Obwohl ich die Musik sehr mag und in den 80ern geboren bin, wurde ich mit der Mode nie so warm (80er Jahre Gruftis sind aber ok :sabber: ). Daher habe ich tatsächlich nur relativ wenige Schnitte aus der Zeit. Eine Burda hatte ich mir vor Jahren aber einmal ganz gezielt gekauft: Das Heft aus meinem Geburtsmonat, Oktober 1987. Mal ehrlich Aenne…ist das euer Ernst? :irr:



Und auch wenn ich kurz mit Spitzenblusen und Rüschennachhemden geliebäugelt habe, wurde es dann eine pragmatische Quatsch-Entscheidung aus genau dieser Ausgabe, genannt «Pulli für Mädchen», eine Reißverschlussjacke aus Sweatshirtstoff in Kindergröße 158. Erinnert ihr euch an die 40er und daran, was mir gar nicht steht und was ich nicht mag? Genau Raglan-Ärmel. Die 80er sind ja in modischer Hinsicht auch ein Revival der 40er, also warum soll ich nicht denselben Fehler noch einmal machen. :mrgreen: Zudem bin ich zwar in etwa 158 cm groß, aber deshalb muss mir eine Kindergröße noch lange nicht passen. Also, aus diesem Grunde Quatsch-Entscheidung. Pragmatische Entscheidung, weil ich so eine Jacke zum überziehen tatsächlich gebrauchen könnte und weil ich von einem anderen Projekt noch einen Rest Baumwollsweat und passenden Bündchenstoff hatte. Ich nähe eher selten mit Maschenware, also kam das Projekt gelegen und es hat tatsächlich genau gepasst, der Stoff hat gereicht und ist komplett weg. :jippieh: Der Schlüssel zum Erfolg waren die vielen kleinen Schnittteile, Platz für Saumzugaben blieb allerdings nicht mehr, also habe ich am Bund und den Ärmelsäumen noch Bündchenstoff angesetzt. Einen Reißverschluss in der richtigen Länge hatte ich nur noch in Schwarz, neu kaufen wollte ich für ein Projekt mit zweifelhaftem Ausgang nicht. Erstens hatte ich zu wenig Stoff, um einen Beleg zu nähen, zweitens hätte es dann erst recht ausgesehen, als wolle ich ihn verstecken, also habe ich ihn sichtbar eingenäht. Mal sehen, vielleicht nähe ich noch eine Borte o.ä. in Schwarz auf, damit es mehr nach Konzept aussieht, so hat es tatsächlich einen unguten "selfmade" Vibe :lol: . Die Vorlage wollte ja Borten mit kyrillischer Stickerei, zufällig hatte ich so etwas gerade nicht da und selbst wenn, wäre jetzt nicht unbedingt das, was ich wählen würde.

(Kurze Randnotiz: Die Schrift auf der Borte in der Vorlage lautet «Burda Moden». Ich weiss nicht, wie es heute ist, aber bis vor wenigen Jahren waren die Schnittmusterbögen von Burda ja auch in kyrillisch bedruckt, offenbar für den russischen Markt. Dass man aber schon vor dem Mauerfall im Westen kyrillische Schrift als Dekoration wählte und seinen Markennamen so sticken liess, finde ich durchaus spannend. :gruebel: )



Beim Nähen passierte etwas, das mir lange nicht mehr passiert ist: Ich fing Sonntag beim Morgenkaffee mit dem Zuschneiden an und am Nachmittag hatte ich ein komplett fertiges Kleidungsstück, das auch noch tragbar ist. Bewusst ausgelassen habe ich die Schulterpolster. Hier waren nun wirklich Raglan-Polster gefordert, die den ungeliebten Schnitt noch betonen würden, zudem finde ich Schulterpolster in so einer Jacke wirklich unpraktisch. Das Resultat ist eine ganz bequeme Jacke, die tatsächlich so sitzt, wie sie soll. Wirklich begeistert bin ich vom Schnitt immer noch nicht, wobei mir die Teilungsnähte noch gefallen, aber es ist eine tragbare Jacke geworden, die gerade jetzt in der Übergangszeit nicht unwillkommen ist, das ist schon einmal nicht schlecht. Pinke Lurex-Leggings gibt es fürs Foto nicht und auch sonst ist es eher unspektakulär, aber egal, getragen (von hinten sah man leider gar nichts):

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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 1980er, S. 5

Beitragvon Bluemoon » 25. Feb 2024, 18:29

Schöne Farbe, gute Form. Gefällt mit sehr, auch zu deinen Proportionen (soweit ersichtlich).
Kombinieren würd ich vermutlich irgendwas Schuhlastiges, dass die Silhouette nach unten spiegelt, zB Schlaghosen (Nein wie out! :lol: ) oder klobige Stiefel.
Echt nettes Teil! :)
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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 1980er, S. 5

Beitragvon Hana » 25. Feb 2024, 19:36

Uuuuh, das Ergebnis ist ja erstaunlich tragbar geworden, da hatte ich beim Modellfoto ja Schlimmes befürchtet - du kannst den Schnitt auch richtig gut tragen. Für "80er" ein richtig erfreuliches Outcome!
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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 1980er, S. 5

Beitragvon Sevenah » 25. Feb 2024, 22:55

Ja, Schultern waren in den 80ern doch ziemlich prominent :lol: Hätte man mich übrigens völlig zufällig gefragt, was für typische Kleidungsstücke mir zu der Zeit einfallen, wäre ich irgendwo zwischen pastellfarbenen Blazern (ja, mit Schulterpolstern) und Aerobic-Kleidung gelandet.

Das Bild aus der Zeitschrift finde ich ziemlich schaurig. Die Kombination und Anordnung der Stoffe, diese seltsame Borte... nee! Und dann kommt das Aufatmen bei dem, was du draus gemacht hast. Ich muss ehrlich sagen, dass ich etwas zwiegespalten bin. Die Jacke sieht an dir grundsätzlich erst einmal viel besser aus und es war eine gute Entscheidung, sie nur aus einem Stoff zu nähen. Ich mag das spitz zulaufende Vorderteil und den sichtbaren Reißverschluss. Aber insgesamt finde ich, dass die Jacke ziemlich unausgewogen aussieht, was an diesen riesigen Ärmeln im Vergleich zum sehr schmalen Torso liegt. Sie ist definitiv tragbar, aber schon recht speziell.

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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 1980er, S. 5

Beitragvon Florence » 26. Feb 2024, 09:42

Ich find die Jacke ziemlich toll geworden!
Mir gefallen die Teilungsnähte und ich seh auch kein Problem mit dem schwarzen Reißverschluss.

Die Ärmel nutzen die klassische optische Täuschung dass die Taille echt mega schmal wirkt!

Der Mantel aus der Zeitschrift ist ja echt ein Kracher! Kommt man mit diesen Schultern noch durch die Tür? ;)

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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 1980er, S. 5

Beitragvon Zetesa » 26. Feb 2024, 11:43

Nach dem Foto von der Vorlage war ich echt skeptisch, wie dein Ergebnis aussehen würde, aber so einfarbig find ich den Schnitt gar nicht so schlecht (das geht mir aber seit meiner ersten Burda schon so, dass ich konsequent deren Stoffauswahl ignorieren muss, um mir eine Meinung zum Schnitt bilden zu können). Die Ärmel sind halt schon sehr 80er, aber den Torso find ich richtig gut so.

Ich finde auch den schwarzen Reißverschluss dazu gar nicht so selfmade von der Optik, hab die Kombination auch schon bei Kaufsachen gesehen, gerade weil es durch die Stoffwahl eh sportlicher wirkt, passt das für mich.
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Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, die uns Angst macht.
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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 1980er, S. 5

Beitragvon BeRúThiel » 26. Feb 2024, 11:53

80er ohne Schulterpolster geht ja gar nicht! (Ich erinnere mich noch, dass ich in den 80ern und frühen 90ern bei allen meinen neuen Pullis immer erst mal die Schulterpolster rausgetrennt habe, weil die echt überall drin waren. Zur Einordnung: ich war damals in der Grundschule.)

Die Jacke gefällt mir aber echt gut an Dir. Vor allem ohne Polster.
Wobei ich mich outen muss: die Variante mit den andersfarbigen Ärmeln und Kragen fände ich auch ziemlich gut. Ohne die seltsame Borte, versteht sich. Die ist fragwürdig.

Edit: wow, der Text neben dem Foto ... :lol:

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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 1980er, S. 5

Beitragvon Luthya » 26. Feb 2024, 16:24

Uhhh, ich hab dein Fotos gesehen, bevor ich gesehen habe, um welches Jahrzehnt es geht und meine erste Assoziation war:
1890er fashion meets athletic wear. (Also nicht 80er sondern "late Edwardian")

Ich musste dabei direkt an das Popflex corset cami denken. Auch, wenn die Miederinspiration für das "Korsett" natürlich weder aus 1890 noch 1980 stammt, sieht deine Jacke so aus, als könne sie aus einer Collection mit dem Sport-Top sein.
Ich finde auch nicht, dass der schwarze Reißverschluss nach DIY aussieht. Schwarze Kurzwaren zu farbigen Stoffen finde ich recht normal im Sportswear Bereich.
Ich verlasse mich auf meine Sinne - Irrsinn, Wahnsinn, Blödsinn.

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Re: Nähen durch die Jahrzehnte - die 1980er, S. 5

Beitragvon Constanze » 8. Mär 2024, 10:54

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Inzwischen ist mir die Jacke tatsächlich lieber, als anfangs gedacht. Also wenn ich in den Spiegel schaue, tut sie immer noch nicht viel für mich, aber sonst trage ich sie recht viel, sie ist warm und bequem und hat meine ausgeblichene alte Strickjacke direkt in die Kleidersammlung befördert.

Danke auch für die Bestätigung, dass der Reissverschluss nicht so gebastelt wirkt, wie befürchtet. Ich bin seit ein paar merkwürdigen Reaktionen auf Kleidungsstücke etwas unsicher, was das angeht. ("Hast du das selbstgenäht?" "Nein, wieso" "Sieht schrecklich aus, aber wenn es selbstgenäht wäre, wär das ja noch entschuldbar gewesen")
Sevenah hat geschrieben:
25. Feb 2024, 22:55
Das Bild aus der Zeitschrift finde ich ziemlich schaurig. Die Kombination und Anordnung der Stoffe, diese seltsame Borte... nee!
Ich finde ja die Stoffauswahl von Burda noch interessant. Die Ärmel sehen ein wenig wie ein Bolerojäckchen aus, das mildert für mich diese Unausgewogenheit etwas ab. Sieht eher so aus, als wäre es ein schmales Oberteil und der Bolero hätte dann eben Puffärmel.

Florence hat geschrieben: Die Ärmel nutzen die klassische optische Täuschung dass die Taille echt mega schmal wirkt!
Also wirklich, meine Taille ist mega schmal! :schmoll: :-P
Florence hat geschrieben: Der Mantel aus der Zeitschrift ist ja echt ein Kracher! Kommt man mit diesen Schultern noch durch die Tür? ;)
Nur seitwärts. :mrgreen:
BeRúThiel hat geschrieben: Edit: wow, der Text neben dem Foto ... :lol:
Das kann Burda doch bis heute ganz gut. Ich sag nur "couturig" :lol:
Luthya hat geschrieben: Uhhh, ich hab dein Fotos gesehen, bevor ich gesehen habe, um welches Jahrzehnt es geht und meine erste Assoziation war:
1890er fashion meets athletic wear. (Also nicht 80er sondern "late Edwardian")

Ich musste dabei direkt an das Popflex corset cami denken. Auch, wenn die Miederinspiration für das "Korsett" natürlich weder aus 1890 noch 1980 stammt, sieht deine Jacke so aus, als könne sie aus einer Collection mit dem Sport-Top sein.
Haha, stimmt. :lol: Danke, damit weiss ich jetzt endlich, an was mich die Jacke erinnert! :knuddel: An diese "Edwardian bicycle Sweater" mit den schmalen Taillen und den riesigen Ärmeln.
Revolution ist nicht ein kurzer Akt, wo mal irgendwas geschieht, und dann ist alles anders. Revolution ist ein langer, komplizierter Prozess, wo der Mensch anders werden muss.
Rudi Dutschke

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