es sind zwar nicht ganz so viele DSA-Spieler hier, wie Näh-Begeisterte. Dennoch will ich auch mein aktuelles Projekt ein wenig WIP-technisch begleiten.
Ich trage seit einigen Wochen eine Idee für ein Abenteuer im Schädel. Es war bislang eher skizziert als wirklich durchdacht.
Und außerdem habe ich mir vorgenommen, das Forum auch mehr mit Projekten zu beleben, ich nähe/werkel aber aktuell kaum noch - das Haus, der Garten, der Job und meine Leidenschaft für DSA fressen meine Zeit und Kreativität. Also WIPe ich über DSA...

Ich versuche in diesem Thread nicht ganz so abzudriften, wie in dem anderen WIP für ein Abenteuer. Ich versuche an den richtigen Stellen Hintergrund für die nicht-DSAler Erklärungen einzubringen. Das dürfte mir bei diesen drei eher märchenhaften Abenteuern nicht so schwer fallen, wie in dem hart politischen Abenteuer im Parallel-Thread.
Nun hatte ich Donnerstag Abend (in meiner Nachtschicht auf der Arbeit) das Gefühl, dass mir eine Idee auf der Zunge liegt aber ich sie nicht aussprechen kann. Auf dem Weg in die Nachtschicht am Freitag Abend dann, da war die Idee - ein Abenteuer um eine Holzfigur!
Nach einer Nachmittag-Schicht Samstag war ich ziemlich groggy, konnte aber im Abend nicht einschlafen. Und da war die Idee zu einem weiteren Abenteuer - ein Abenteuer um eine Figur aus Kupfer (Metall)!
Und Sonntag beim chillen im Garten da war dann die Skizze von vor Wochen auf einmal ein Abenteuer - ziemlich anders als Gedacht aber passend zu den beiden anderen Ideen - ein Abenteuer um eine Statue aus Marmor!
Ich bin aktuell noch beim skizzieren, Ideen sammeln, recherchieren und zusammenstellen.
Aber: Ich will auch immer etwas aus den 3 Abenteuern hier da lassen, wenn ich schreibe.
Heute Abend habe ich das "Märchen" um die Holzfigur geschrieben. Die Hintergrundgeschichte, auf der das Abenteuer aufbaut.
Viel Spaß beim Lesen...
Spoiler!
Hier der Vollständigkeit halber auch der Text aus dem anderen Abenteuer-WIP
Die Geschichte auf Phenos
Auf der Insel Phenos lebt die Dryade Karya. Sie ist eine mächtige Fee, die in einem Walnussbaum ihren Bezugspunkt auf Dere hat. Der Baum steht in einem Hain an den Hängen der Berge und bietet im Sommer Kühlung. Ein kleiner Bach plätschert durch den Walnuss-Hain und allerlei Tiere kommen zur Erfrischung her.
Der Hain und der Baum Karyas liegen genau auf der Kraftlinie „Feenflügel“.
Karya hat dunklere Haut (wie frisches Walnussholz) und dunkelbraune Haare. Ihre Augen sind von dunklem grün, wie das Laub eines Walnussbaumes. Sie verströmt einen sanften Duft von Walnussöl. Sie ist betörend schön, was allerdings eher an ihrer charismatischen Art und ihrem gewinnenden Lächeln liegt.
Sie selbst sieht sich als Botin Rahjas an. Rahja ist für sie die große Fee über alles Schöne, Lustvolle und Herz-erwärmende.
Karya hat zwar ihren ganz besonderen, uralten Walnussbaum als Anker auf Dere, doch auch die Setzlinge ihres Baumes hegt und pflegt sie.
Als vor gut 140 Jahren bei einem Geröllabgang Setzlinge der großen Walnuss beschädigt wurden, gab sich Karya alle Mühe, diese Bäume wieder aufzurichten und zu heilen.
Einer der Bäume behielt einen Knick, der sich etwas auswuchs aber immer sichtbar war. Als gut 80 Jahre später der Jüngling Praiotroklos den Hain für sich entdeckte, fand er genau diesen geschwungen gewachsenen Baum in seiner Form sehr ästhetisch. Praiotroklos suchte den Hain mit seinem Schatten und seinem klaren Bach nun häufiger auf. Der geschwungene Baum war sein Lieblingsort: In der Biegung des Stammes konnte er Stunden lang sitzen und den Vögeln lauschen, die Wolken beobachten und die leichte Brise auf seiner Haut spüren.
Der Jüngling ging in die Lehre bei seinem Onkel und wurde Schiffszimmermann. Seine Liebe zu Holz als Werkstoff brachte ihn dazu, nicht bloß die Zimmerei zu erlernen sondern auch die Kunst der Holzbildhauerei. Mit zarten 17 Jahren war Praiotroklos fertig mit seiner Ausbildung und wurde Zimmermannsgeselle.
Bei einem Sturm, der Phenos hart traf, wurde der geschwungene Walnussbaum im Hain der Dryade Karya entwurzelt.
Als Praiotroklos den entwurzelten Baum wenige Tage später fand, da formte sich eine Idee: Den Baum konnte er nicht retten aber das Holz würde er für ein besonderes Werkstück verwenden. So holte er mit den Lehrlingen und Gesellen aus der Werkstatt seines Onkels den Stamm des Baumes in das Holzlager.
Die Zeit verging, das Holz trocknete und Praiotroklos befand sich einige Jahre auf Wanderschaft. Für die Herstellung seines Meisterstücks fand er nach Phenos zurück. Er nahm den Stamm des Walnussbaumes und schuf eine Galionsfigur. Etwa ein halbes Jahr arbeitete er über viele Stunden an der Figur und schnitzte aus dem Holz heraus eine wunderschöne Frauengestalt. Die geschwungene Form des Stammes nutzte er, um die Figur an den Bug eines Schiffes anschmiegend herzustellen.
Die Galionsfigur aus dem dunklen Walnussholz erhielt etwa eine Größe von 1,50 Schritt. Die Frauengestalt erhielt langes, wallendes Haar, das an den Jahresringen des Holzes entlang in elegante Wellen geschnitzt wurde. Die Frauengestalt ist ohne jegliche Kleidung geschnitzt, die Muskeln und Sehen einer echten menschlichen Frau sind realitätsgetreu nachgeformt. Zum Schluss polierte Praiotroklos die Haut der Galionsfigur hochglänzend auf und ölte es mit Walnuss-Öl.
Er wurde bei der Schaffung der Figur von der Dryade Karya beobachtet. Die Liebe, die er in die Figur steckte, entging ihr nicht: Praiotroklos erschuf sich mit der Figur die Frau seiner Träume, das Abbild all seiner Wünsche und dennoch ließ er dem Holz seinen Willen und seine Windungen.
Jede noch so kleine Unebenheit bearbeitete er so lange, bis das Holz und seine Vorstellung perfekt ineinander übergingen.
Final arbeitete er die Augen der Galionsfigur heraus. Hierfür nahm er einen Bernstein, den er Jahre zuvor am Strand gefunden hatte. Ein Steinmetz arbeitete für ihn zwei Ringe aus dem Bernstein heraus, die als Iris der Augen eingesetzt wurden.
Die Dryade Karya spürte die Liebe des jungen Mannes zu der Galionsfigur. Sie sah die Schönheit, die er schuf und seine verlangenden Blicke, wenn er das Werkstück betrachtete. Sie nahm sich vor, seine Sehnsucht nach der geschaffenen Figur zu erfüllen und die Statue nach Vollendung zum Leben zu erwecken. Dazu fing sie schon bei der Herstellung der Statue an, Magie in das Werkstück einzuwirken, wenn Praiotroklos anderen Arbeiten nachgehen musste oder sich zur Nachtruhe legte.
Durch die Feenmagie und die Nähe zur Kraftlinie der „Feenflügel“ begann die Magie schon weit früher Wirkung zu zeigen als die Dryade beabsichtigt hatte. Die Galionsfigur bewegte sich leicht, streckte ihre Muskeln, lehnte sich den liebkosenden männlichen Händen entgegen, die sie formten, ölten und zärtlich den Maserungen des Holzes folgten. Diese Bewegungen waren so langsam und subtil, dass sie nicht wirklich auffielen. Praiotroklos hatte zwar das ein ums andere Mal das Gefühl, das Holz habe sich bewegt, diese Wahrnehmung schrieb er dann der Müdigkeit zu: Was nicht sein kann, erklärt der menschliche Verstand mit logischen Ausreden.
Ihre Erfahrung mit Menschen lehrten Karya, dass sie in einem Monat etwas verlangten und im anderen Monat anderer Meinung waren. Sie wartete ab. Die Galionsfigur war vollendet und sie beobachtete den Handwerker, ob seine Liebe für die Statue aufrecht blieb.
Als die Galionsfigur ihrer Bestimmung zugeführt wurde und an den Bug eines Schiffes montiert wurde, war der damit frische Zimmerei-Meister Praiotroklos stolz auf sein Werk und von Schmerz erfüllt, da er das Werk nun gehen lassen musste. Als das Schiff in den folgenden Wochen am Hafen ablegte, da verblasste seine Liebe in das Werkstück. Karya spürte dies und war froh, die Figur eben nicht zum Leben erweckt zu haben.
Die Reisen zur See
Vom Kapitän des Schiffes ist die Galionsfigur Phenia getauft worden: Die, die von der Insel Phenos stammt. Das Schiff hingegen trägt den Namen Kyklare. Die Mannschaft verehrt Phenia als die Schützerin von Kyklare. In Wind und Wetter steht sie dem Schiff voran und wacht über das Wohl der Mannschaft. Sie wird stets gut gepflegt, das Holz ihres Körpers gereinigt von Salzwasser und geölt. Der Aberglaube der Seeleute hat Phenia die Jahre gut überstehen lassen. Sie sieht noch fast so aus, wie vor 45 Jahren, als sie geschaffen wurde.
Sie hat Wind und Wetter erlebt und auch einige Kämpfe. Bei einem Piratenüberfall wurde sie von einem Ankerhaken zwischen unterem Rippenbogen und Hüfte verletzt: Das Holz ist leicht beschädigt und so sehr die Mannschaft danach das Holz versuchte zu polieren, diese Narbe ist immer sichtbar für den aufmerksamen Beobachter.
Außer dieser Narbe ist die junge Frau genau so attraktiv und hübsch, wie zum Zeitpunkt ihrer Schöpfung. Ihre Augen glänzen gold-gelb im Sonnenlicht und das sanfte Lächeln, das Praiotroklos ihr als Lippen geschnitzt hat, lässt sie frisch und jung wirken.
In der Galionsfigur selbst regte sich kurz nach dem ersten Ablegen des Schiffes von Phenos die Sehnsucht nach ihrem Schöpfer, nach dem Liebhaber. Und immer dann, wenn die Figur der Kraftlinie der „Feenflügel“ nahe ist, erwacht sie zu Leben. Sie löst sich vom Schiffsbug und vergeht in der unerfüllten Liebe nach den Menschen-Mann. Sie sucht nach ihm und durchkämmt das Schiff – und wenn das Schiff in Belhanka vor Anker liegt, sucht sie im Hafen nach diesen Menschen.
Bislang ist sie nicht fündig geworden.
Die Magie und die Zeit mit den Menschen haben Phenia Sprache gelehrt. Sie versteht und spricht Zyklopäisch und Horathi. Ihre Stimme ist leicht rau, der Wind der See findet sich in ihrer Stimme wieder. Sie spricht mit leiser Stimme und imitiert die Sprachpausen der Menschen. Atempausen braucht sie selbst schließlich nicht.
Als Schöpfung eines Hylailers, die für ihre philosophische Art bekannt sind, trägt sie schwermütige, hoch-philosophische Gedanken in sich.
Eine Liebhaberin
Im Hafen von Belhanka durchstreifte Phenia vor gut 10 Jahren, sie war da etwa 35 Jahre alt, sah aber aus wie Anfang 20, die nächtlichen Anleger. Dort traf sie auf eine junge Frau, Avessandra ya Slin. Avessandra stammt aus einer Familie von Schiffsbauern und hatte selbst den Weg der Seekrieger eingeschlagen. Sie hatte in den letzten Jahren als Navigatorin an Bord eines Marine-Schiffes gedient.
Die beiden Frauen kamen ins Gespräch und fanden sich am Kai wieder, wo sie über die Schönheit der Schiffe und des Meeres sprachen.
In dieser Nacht hat sich Avessandra in die unbekannte Schönheit verliebt.
Sie suchte am folgenden Tag im Hafen nach der kleinen Frau mit der dunklen Haut und den glänzenden Augen. Als sie in der Abenddämmerung die Kyklare mit ihrer Gallionsfigur sah, da wusste sie: Sie wollte auf der Kyklare dienen und der Figur nahe sein.
Sie löste sich aus dem Dienst der Marine aus und heuerte auf der Kyklare an. Der Kapitän der Kyklare hatte seinen Navigator kurz zuvor verloren und war froh über den Ersatz.
Recht schnell übernahm Avessandra auch die Position der ersten Offizierin an Bord und sie knüpfte eine respektvolle Freundschaft mit dem Kapitän.
Inzwischen ist der Wunsch in dem Kapitän groß, sich zur Ruhe zu setzen und seinen Lebensabend auf Phenos zuzubringen, seiner Heimat. Die Kyklare ist seit dem Stapellauf in seinem Besitz. Als er Avessandra von seinen Plänen erzählte, bot sie ihm direkt den Abkauf der Kyklare an. Sie kann sich ein Leben ohne dieses Schiff (und Phenia) nicht vorstellen. In dem Wissen, dass er Schiff und Mannschaft in gute Hände gibt, willigte der Kapitän in den Kauf ein. Er verbringt nun die letzten Monde auf See.
Was Kapitän und Mannschaft nicht wissen: Avessandra und Phenia treffen sich regelmäßig, immer dann wenn Phenia zu Leben erwacht. Auf Grund ihrer Aufzeichnungen vermutet Avessandra, dass eine gewisse Region auf See diesen Zustand begünstigt. Da sie keine magischen Kenntnisse hat, ahnt sich nicht von Kraftlinien und der Macht, die in ihnen stecken.
Avessandra liebt Phenia mit ganzem Herzen und sucht nach einem Weg, sie dauerhaft zu Leben zu erwecken.
Phenia hingegen sehnt sich nach dem Mann, der sie geschaffen hat und den sie mit der Last des Alters auf dem Menschen nun nicht wieder erkennen würde.
Auf der Insel Phenos lebt die Dryade Karya. Sie ist eine mächtige Fee, die in einem Walnussbaum ihren Bezugspunkt auf Dere hat. Der Baum steht in einem Hain an den Hängen der Berge und bietet im Sommer Kühlung. Ein kleiner Bach plätschert durch den Walnuss-Hain und allerlei Tiere kommen zur Erfrischung her.
Der Hain und der Baum Karyas liegen genau auf der Kraftlinie „Feenflügel“.
Karya hat dunklere Haut (wie frisches Walnussholz) und dunkelbraune Haare. Ihre Augen sind von dunklem grün, wie das Laub eines Walnussbaumes. Sie verströmt einen sanften Duft von Walnussöl. Sie ist betörend schön, was allerdings eher an ihrer charismatischen Art und ihrem gewinnenden Lächeln liegt.
Sie selbst sieht sich als Botin Rahjas an. Rahja ist für sie die große Fee über alles Schöne, Lustvolle und Herz-erwärmende.
Karya hat zwar ihren ganz besonderen, uralten Walnussbaum als Anker auf Dere, doch auch die Setzlinge ihres Baumes hegt und pflegt sie.
Als vor gut 140 Jahren bei einem Geröllabgang Setzlinge der großen Walnuss beschädigt wurden, gab sich Karya alle Mühe, diese Bäume wieder aufzurichten und zu heilen.
Einer der Bäume behielt einen Knick, der sich etwas auswuchs aber immer sichtbar war. Als gut 80 Jahre später der Jüngling Praiotroklos den Hain für sich entdeckte, fand er genau diesen geschwungen gewachsenen Baum in seiner Form sehr ästhetisch. Praiotroklos suchte den Hain mit seinem Schatten und seinem klaren Bach nun häufiger auf. Der geschwungene Baum war sein Lieblingsort: In der Biegung des Stammes konnte er Stunden lang sitzen und den Vögeln lauschen, die Wolken beobachten und die leichte Brise auf seiner Haut spüren.
Der Jüngling ging in die Lehre bei seinem Onkel und wurde Schiffszimmermann. Seine Liebe zu Holz als Werkstoff brachte ihn dazu, nicht bloß die Zimmerei zu erlernen sondern auch die Kunst der Holzbildhauerei. Mit zarten 17 Jahren war Praiotroklos fertig mit seiner Ausbildung und wurde Zimmermannsgeselle.
Bei einem Sturm, der Phenos hart traf, wurde der geschwungene Walnussbaum im Hain der Dryade Karya entwurzelt.
Als Praiotroklos den entwurzelten Baum wenige Tage später fand, da formte sich eine Idee: Den Baum konnte er nicht retten aber das Holz würde er für ein besonderes Werkstück verwenden. So holte er mit den Lehrlingen und Gesellen aus der Werkstatt seines Onkels den Stamm des Baumes in das Holzlager.
Die Zeit verging, das Holz trocknete und Praiotroklos befand sich einige Jahre auf Wanderschaft. Für die Herstellung seines Meisterstücks fand er nach Phenos zurück. Er nahm den Stamm des Walnussbaumes und schuf eine Galionsfigur. Etwa ein halbes Jahr arbeitete er über viele Stunden an der Figur und schnitzte aus dem Holz heraus eine wunderschöne Frauengestalt. Die geschwungene Form des Stammes nutzte er, um die Figur an den Bug eines Schiffes anschmiegend herzustellen.
Die Galionsfigur aus dem dunklen Walnussholz erhielt etwa eine Größe von 1,50 Schritt. Die Frauengestalt erhielt langes, wallendes Haar, das an den Jahresringen des Holzes entlang in elegante Wellen geschnitzt wurde. Die Frauengestalt ist ohne jegliche Kleidung geschnitzt, die Muskeln und Sehen einer echten menschlichen Frau sind realitätsgetreu nachgeformt. Zum Schluss polierte Praiotroklos die Haut der Galionsfigur hochglänzend auf und ölte es mit Walnuss-Öl.
Er wurde bei der Schaffung der Figur von der Dryade Karya beobachtet. Die Liebe, die er in die Figur steckte, entging ihr nicht: Praiotroklos erschuf sich mit der Figur die Frau seiner Träume, das Abbild all seiner Wünsche und dennoch ließ er dem Holz seinen Willen und seine Windungen.
Jede noch so kleine Unebenheit bearbeitete er so lange, bis das Holz und seine Vorstellung perfekt ineinander übergingen.
Final arbeitete er die Augen der Galionsfigur heraus. Hierfür nahm er einen Bernstein, den er Jahre zuvor am Strand gefunden hatte. Ein Steinmetz arbeitete für ihn zwei Ringe aus dem Bernstein heraus, die als Iris der Augen eingesetzt wurden.
Die Dryade Karya spürte die Liebe des jungen Mannes zu der Galionsfigur. Sie sah die Schönheit, die er schuf und seine verlangenden Blicke, wenn er das Werkstück betrachtete. Sie nahm sich vor, seine Sehnsucht nach der geschaffenen Figur zu erfüllen und die Statue nach Vollendung zum Leben zu erwecken. Dazu fing sie schon bei der Herstellung der Statue an, Magie in das Werkstück einzuwirken, wenn Praiotroklos anderen Arbeiten nachgehen musste oder sich zur Nachtruhe legte.
Durch die Feenmagie und die Nähe zur Kraftlinie der „Feenflügel“ begann die Magie schon weit früher Wirkung zu zeigen als die Dryade beabsichtigt hatte. Die Galionsfigur bewegte sich leicht, streckte ihre Muskeln, lehnte sich den liebkosenden männlichen Händen entgegen, die sie formten, ölten und zärtlich den Maserungen des Holzes folgten. Diese Bewegungen waren so langsam und subtil, dass sie nicht wirklich auffielen. Praiotroklos hatte zwar das ein ums andere Mal das Gefühl, das Holz habe sich bewegt, diese Wahrnehmung schrieb er dann der Müdigkeit zu: Was nicht sein kann, erklärt der menschliche Verstand mit logischen Ausreden.
Ihre Erfahrung mit Menschen lehrten Karya, dass sie in einem Monat etwas verlangten und im anderen Monat anderer Meinung waren. Sie wartete ab. Die Galionsfigur war vollendet und sie beobachtete den Handwerker, ob seine Liebe für die Statue aufrecht blieb.
Als die Galionsfigur ihrer Bestimmung zugeführt wurde und an den Bug eines Schiffes montiert wurde, war der damit frische Zimmerei-Meister Praiotroklos stolz auf sein Werk und von Schmerz erfüllt, da er das Werk nun gehen lassen musste. Als das Schiff in den folgenden Wochen am Hafen ablegte, da verblasste seine Liebe in das Werkstück. Karya spürte dies und war froh, die Figur eben nicht zum Leben erweckt zu haben.
Die Reisen zur See
Vom Kapitän des Schiffes ist die Galionsfigur Phenia getauft worden: Die, die von der Insel Phenos stammt. Das Schiff hingegen trägt den Namen Kyklare. Die Mannschaft verehrt Phenia als die Schützerin von Kyklare. In Wind und Wetter steht sie dem Schiff voran und wacht über das Wohl der Mannschaft. Sie wird stets gut gepflegt, das Holz ihres Körpers gereinigt von Salzwasser und geölt. Der Aberglaube der Seeleute hat Phenia die Jahre gut überstehen lassen. Sie sieht noch fast so aus, wie vor 45 Jahren, als sie geschaffen wurde.
Sie hat Wind und Wetter erlebt und auch einige Kämpfe. Bei einem Piratenüberfall wurde sie von einem Ankerhaken zwischen unterem Rippenbogen und Hüfte verletzt: Das Holz ist leicht beschädigt und so sehr die Mannschaft danach das Holz versuchte zu polieren, diese Narbe ist immer sichtbar für den aufmerksamen Beobachter.
Außer dieser Narbe ist die junge Frau genau so attraktiv und hübsch, wie zum Zeitpunkt ihrer Schöpfung. Ihre Augen glänzen gold-gelb im Sonnenlicht und das sanfte Lächeln, das Praiotroklos ihr als Lippen geschnitzt hat, lässt sie frisch und jung wirken.
In der Galionsfigur selbst regte sich kurz nach dem ersten Ablegen des Schiffes von Phenos die Sehnsucht nach ihrem Schöpfer, nach dem Liebhaber. Und immer dann, wenn die Figur der Kraftlinie der „Feenflügel“ nahe ist, erwacht sie zu Leben. Sie löst sich vom Schiffsbug und vergeht in der unerfüllten Liebe nach den Menschen-Mann. Sie sucht nach ihm und durchkämmt das Schiff – und wenn das Schiff in Belhanka vor Anker liegt, sucht sie im Hafen nach diesen Menschen.
Bislang ist sie nicht fündig geworden.
Die Magie und die Zeit mit den Menschen haben Phenia Sprache gelehrt. Sie versteht und spricht Zyklopäisch und Horathi. Ihre Stimme ist leicht rau, der Wind der See findet sich in ihrer Stimme wieder. Sie spricht mit leiser Stimme und imitiert die Sprachpausen der Menschen. Atempausen braucht sie selbst schließlich nicht.
Als Schöpfung eines Hylailers, die für ihre philosophische Art bekannt sind, trägt sie schwermütige, hoch-philosophische Gedanken in sich.
Eine Liebhaberin
Im Hafen von Belhanka durchstreifte Phenia vor gut 10 Jahren, sie war da etwa 35 Jahre alt, sah aber aus wie Anfang 20, die nächtlichen Anleger. Dort traf sie auf eine junge Frau, Avessandra ya Slin. Avessandra stammt aus einer Familie von Schiffsbauern und hatte selbst den Weg der Seekrieger eingeschlagen. Sie hatte in den letzten Jahren als Navigatorin an Bord eines Marine-Schiffes gedient.
Die beiden Frauen kamen ins Gespräch und fanden sich am Kai wieder, wo sie über die Schönheit der Schiffe und des Meeres sprachen.
In dieser Nacht hat sich Avessandra in die unbekannte Schönheit verliebt.
Sie suchte am folgenden Tag im Hafen nach der kleinen Frau mit der dunklen Haut und den glänzenden Augen. Als sie in der Abenddämmerung die Kyklare mit ihrer Gallionsfigur sah, da wusste sie: Sie wollte auf der Kyklare dienen und der Figur nahe sein.
Sie löste sich aus dem Dienst der Marine aus und heuerte auf der Kyklare an. Der Kapitän der Kyklare hatte seinen Navigator kurz zuvor verloren und war froh über den Ersatz.
Recht schnell übernahm Avessandra auch die Position der ersten Offizierin an Bord und sie knüpfte eine respektvolle Freundschaft mit dem Kapitän.
Inzwischen ist der Wunsch in dem Kapitän groß, sich zur Ruhe zu setzen und seinen Lebensabend auf Phenos zuzubringen, seiner Heimat. Die Kyklare ist seit dem Stapellauf in seinem Besitz. Als er Avessandra von seinen Plänen erzählte, bot sie ihm direkt den Abkauf der Kyklare an. Sie kann sich ein Leben ohne dieses Schiff (und Phenia) nicht vorstellen. In dem Wissen, dass er Schiff und Mannschaft in gute Hände gibt, willigte der Kapitän in den Kauf ein. Er verbringt nun die letzten Monde auf See.
Was Kapitän und Mannschaft nicht wissen: Avessandra und Phenia treffen sich regelmäßig, immer dann wenn Phenia zu Leben erwacht. Auf Grund ihrer Aufzeichnungen vermutet Avessandra, dass eine gewisse Region auf See diesen Zustand begünstigt. Da sie keine magischen Kenntnisse hat, ahnt sich nicht von Kraftlinien und der Macht, die in ihnen stecken.
Avessandra liebt Phenia mit ganzem Herzen und sucht nach einem Weg, sie dauerhaft zu Leben zu erwecken.
Phenia hingegen sehnt sich nach dem Mann, der sie geschaffen hat und den sie mit der Last des Alters auf dem Menschen nun nicht wieder erkennen würde.
Damit keine Verwirrung aufkommt:Priscylla hat geschrieben: ↑1. Jul 2025, 10:00Und dann spinnt mein Kopf gerade eine Trilogie für meinen neuen Charakter und den neuen Charakter meines Mannes zusammen
Die Abenteuer tragen die Arbeitstitel
- Herz aus Holz
- Träume aus Marmor
- Schuppen aus Kupfer
Es geht jeweils um Statuen, die in der ein oder anderen Form besonders sind. Und alle Abenteuer spielen direkt in der Kraftlinie namens "Feenflügel".
Holz: Eine Galionsfigur, die zeitweise zum Leben erwacht mit zwei Liebesgeschichten im Hintergrund.
Marmor: Eine Statue aus Marmor, die von Magiebegabten zum Leben erweckt wird, als Nebenwirkung werden 12 Menschen in der Stadt zu Marmorstatuen.
Kupfer: Ein lebendiger Drache, der vor zig Jahren zu einer Kupferstatue verzaubert wurde.
Habe gestern Abend noch 3 Stunden auf der Terrasse am Notebook gesessen und Notizen gemacht und Hintergrundrecherche...
Edit: Der zweite Spieler aus dem Kriminalabenteuer will die Trilogie auch mit spielen!![]()
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Dann haben wir den Tanzlehrer dabei, der dann auch schon Geweihter der Rahja (Göttin über Genuss, Liebe, schöne Künste) ist.
"Feenflügel" ist eine magische Kraftlinie in Aventurien, der Welt von DSA. Kraftlinien sind magische Stränge, die sich an der Oberfläche der Welt wie Fäden ziehen. Auf diesen Kraftlinien kommt es zu magischen Vorkommnissen und diese Kraftlinie ist unter anderem dafür bekannt, dass sie sich über die Insel Phenos erstreckt, auf der sehr häufig Feenwesen anzutreffen sind.
Alle 3 Abenteuer haben direkt mit dieser Kraftlinie zu tun.
Holz: Auf See und auf der Insel Phenos
Marmor: In der Stadt Belhanka, in der die Feenflügel-Linie eine andere Kraftlinie kreuzt (Atem der Äonen) und zudem temporär immer wieder entstehende und in den Äther gehende Kraftlinie (Levthansstab - ja, das ganze ist ein immer wieder kehrender Phallus für den/des gehörnten Halbgottes)
Kupfer: Im Gebirge
Und nun ist genug für heute. Ich finde 2,5 DIN A4 Seiten schon ziemlich viel für einen halben Abend für den Anfang

Edit:
Der Name der Dryade ist aus der griechischen Mythologie der Name für die Walnuss-Hamadryaden.
Kyklare ist der Namen des Schiffs. Es verweist direkt auf eine meiner Lieblings-Inselgruppe in Griechenland, die Kykladen.
Avessandra, der Name der Offizierin, ist eine Variante des Gottes Aves. Er steht für Freiheit und Reisen.
Praiotroklos ist eine "vergriechischte" Variante des Namens Praios, dem höchsten der Götter. Er steht für Wahrheit, Licht, Sonne und Reinigung. Ich beziehe mich bei dem Handwerker hier auf das eigentlich sonnige Gemüt.
Ich liebe sprechende Namen!