
Ich hätte zwar auch einen sehr flachen Knopf nehmen können, den man auch versteckt nicht mehr gesehen hätte, aber letztlich wurde es dann doch ein hölzerner Knopf aus dem geerbten Vorrat meiner Schwiegermama.

Zunächst habe ich aber erst einmal etwas für die schönere Haptik getan und einen passenden Kreis aus Filz ausgeschnitten, der dann unter den blauen Stoff gesteckt wurde.

Mit zwei SEHR betrunkenen Kreisen habe ich dann grob zwei Nähte in den Stoff gemacht, um sie dann zusammenzuziehen und um das Plastik- und Filzkreis-Sandwich zu spannen. Die Ecken habe ich dann noch abgeschnitten, die waren ja nicht mehr nötig und nur im Weg.

Vielleicht war es das heiße Wetter gestern, das mein Hirn zum Schmelzen brachte, dass ich dachte, geschmolzener Heißkleber könnte dann dabei helfen, beide Deckelteile miteinander zu vereinen. Naja, sie klebten zusammen... aber die vielen Stofffalten sorgten darfür, dass ein ziemlich großer Abstand blieb. Nee, das war für meinen Sinn für Ästhetik eine zu große Herausforderung. Also schnappte ich mir noch einmal Nadel und Faden und nähte den unteren Deckel an den oberen. Rechts sieht man den bereits genähten Teil, links ist noch nur angeklebt. Die Erkenntnis dieser Aktion: Wenn man versucht, zwei fast nicht bewegliche Teile aufeinander an der Kante des kleineren Teils festzunähen führt das zu unangenehmen Akupunktur-Erfahrungen und zu einer verbogenen Nadel. Ich habe dann zur Matratzennaht gegriffen, das ging zumindest einigermaßen einfacher.

Zum Abschluss dann - wie schon im Vorfeld verraten - noch den Knopf an... tscha, in einer Mischung aus nähen, binden und knoten befestigen, schon bin ich extrem stolz darauf, wie sauber verarbeitet das auf einmal aussieht. Hui! Und in Kombination mit dem Korb umso schicker:

Und wo nun die Außenansicht schon mal ganz hübsch ist, werde ich mich demnächst mal mit der Innenseite beschäftigen. Da wartet noch so ein gruseliger, verfusselter, roter Filzboden auf mich...
Die gestrige Wärme trug wahrscheinlich auch Schuld an den seltsamen Wandlungen des nächsten Projektes... ein neues Kissen.
Wir haben im Bett die verschiedensten kleinen Kissen, die wir zusätzlich zu den Kopfkissen verwenden. Ein Nackenhörnchen, ein ganz altes sternförmiges Kissen mit Einhorn drauf, ein simples blaues Kissen und dann gab es noch dieses:

Ein knuffiger, runder Geselle in bestechend frühlingshaftem Grün, gekauft vor rund einem Jahrzehnt bei einem großen schwedischen Möbelhaus, weil mein Mann nicht an diesem Blick vorbeigehen konnte. Zu flehend waren offenbar die Rufe, es würde ihm immer beiseite stehen, mit Weichheit und Rundlichkeit für Behagen und gemütlichen Schlaf sorgen. Hach! Aber wie das so ist, es ist ein wenig in die Jahre gekommen, die Füllung lässt an Volumen und Weichheit vermissen und fasst sich irgendwie klumpig an. Vermutlich sind es Schaumstoffflocken oder fest gewordene Watteflocken, wie auch immer. Und der Mann sprach entschieden, er wolle ein neues, nicht nur eine neue Füllung für das grüne, das gern an unsere Hündin weiterwandern darf, da sie sich gern drumrum wickelt und das Kopfkissen gern entweder als Kopfkissen oder als Beißgelegenheit nutzt. Natürlich, Frau Hund darf mit im Bett schlafen, also braucht sie ihr eigenes Kissen, klar!
Also machte ich mir eine kreisförmige Pappschablone, hielt sie an das grüne Kissen und befand, dass das schon so passt. Joah... und hier kommt der Teil mit der seltsamen Wandlung: 2D ist nicht gleich 3D. Das weiß ich und beachte ich in der Regel auch. Nur gestern war anders und so ist aus der ungefähr gleich großen Schablone ein Kissen samt Bezug geworden, das der kleine Bruder sein könnte. Denn:

Das kam letztlich dabei heraus. Das Bild ist direkt nach dem Nähen entstanden, mittlerweile ist es zurechtgeknautscht und der Verschluss sitzt nicht mehr ganz so, als würde er gleich platzen wollen.
Trotzdem, der Mann hat es lieb, es hat die erste Nacht im Bett verbracht und ist wohl gemütlich genug.
Und Nalani? Die hat das grüne Kissen, das jetzt offiziell ihres ist, bisher komplett mit Mißachtung gestraft, was aber wiederum an den gestrigen Temperaturen liegen könnte, so dass sie fast den ganzen Tag ihre Fischstäbchen-Imitation präsentierte: Flach auf der Seite liegen, die Beine bewegungslos ausstrecken und darauf warten, dass man fertig gebraten wird. Zwischendurch natürlich mal wenden, sonst wird man ja gar nicht gar.
